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Genesung und Überleben aller Patienten in Studie zur Evaluierung von Narsoplimab in der Behandlung des COVID-19-assoziierten akuten Atemnotsyndroms
12.08.2020 Die Omeros Corporation berichtet über die Ergebnisse einer „compassionate-use“-Studie zur Bewertung von Narsoplimab bei der Behandlung von COVID-19-Patienten mit akutem Atemnotsyndrom (ARDS), einem schweren und lebensbedrohlichen Symptom von COVID-19.
Alle Patienten mussten zunächst mechanisch beatmet werden, und alle erholten sich und überlebten unter der Narsoplimab-Behandlung.
Ein Manuskript mit den detaillierten Ergebnissen der Studie wurde zur Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Immunobiology angenommen.
In dieser Studie, in der erstmals ein Lektin-Signalweg-Hemmer zur Behandlung von COVID-19 eingesetzt wurde, erhielten sechs COVID-19-Patienten mit ARDS, die einen Continuous Positive Airway Pressure (CPAP) oder eine Intubation benötigten, Narsoplimab. Das mittlere Alter der Patienten betrug 57 Jahre (Bereich 47 – 63 Jahre), 83 Prozent waren Männer, und alle wiesen Komorbiditäten auf.
Zu Beginn der Studie waren die Anzahl zirkulierender Endothelzellen (CEC) und die Serumspiegel von Interleukin-6 (IL-6), Interleukin-8 (IL-8), C-reaktivem Protein (CRP), Laktatdehydrogenase (LDH), D-Dimer und Aspartataminotransferase (AST) – allesamt Marker für endotheliale/zelluläre Schäden und/oder Entzündungen – signifikant erhöht.
Die Narsoplimab-Behandlung wurde innerhalb von 48 Stunden nach Beginn der mechanischen Beatmung begonnen. Die Dosierung erfolgte zweimal wöchentlich über zwei bis vier Wochen.
- Alle mit Narsoplimab behandelten Patienten erholten sich, überlebten und wurden aus dem Krankenhaus entlassen.
- Die Narsoplimab-Behandlung war bei allen untersuchten Markern für endotheliale/zelluläre Schäden und/oder Entzündungen – CEC, IL-6, IL-8, CRP, LDH, D-Dimer und AST – mit einer raschen und anhaltenden Reduktion assoziiert.
- Die zeitlichen Muster der Labormarker stimmten mit der beobachteten klinischen Verbesserung überein.
- Insbesondere scheint die CEC-Anzahl ein zuverlässiges Instrument zur Bewertung der Endothelschädigung und des Ansprechens auf die Behandlung bei dieser Krankheit zu sein, berichten die Studienautoren.
- Die temporäre Verbesserung von IL-6 und IL-8 durch die Behandlung mit Narsoplimab lässt vermuten, dass die Aktivierung der Lektinpfade der Zytokin-Erhöhung bei COVID-19 vorausgehen könnte, und dass die Hemmung der Lektinpfade eine positive Wirkung auf den Zytokin-Sturm hat, der bei Patienten mit einer COVID-19-Infektion beschrieben wird.
- Der Verlauf von zwei Patienten (von denen einer intubiert und der andere mit CPAP behandelt werden musste) wurde durch massive bilaterale Lungenthrombosen zusätzlich erschwert, und beide Patienten erholten sich unter Narsoplimab, wobei sie möglicherweise von den gerinnungshemmenden Wirkungen des Medikaments profitierten.
- Narsoplimab wurde in der Studie gut vertragen und es wurden keine unerwünschten Arzneimittelwirkungen berichtet.
- Für den retrospektiven Vergleich wurden zwei Kontrollgruppen mit ähnlichen Eintrittskriterien und Ausgangscharakteristika verwendet, die beide eine beträchtliche Sterblichkeitsrate von 32 Prozent bzw. 53 Prozent aufwiesen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Omeros – Immunobiology – https://doi.org/10.1016/j.imbio.2020.152001.