Die FDA erhielt die Zulassungsanträge früher und hatte kürzere Prüfzeiten als die Europäische Arzneimittelagentur
15.06.2022 Neue Krebsmedikamente werden in den Vereinigten Staaten im Allgemeinen schneller zugelassen als in Europa. Dies geht aus einer in JAMA Network Open veröffentlichten Studie hervor.
Die Studie
Mark P. Lythgoe vom Imperial College London und Kollegen analysierten die Unterschiede in den Zulassungsfristen und der Prüfgeschwindigkeit bei der Zulassung neuer Krebsmedikamente durch die U.S. Food and Drug Administration (FDA) und der European Medicines Agency (EMA).
Die Analyse umfasste 89 neue Krebsmedikamente, die zwischen 2010 und 2019 sowohl von der FDA als auch von der EMA zugelassen wurden.
- Die Forscher fanden heraus, dass die FDA 85 onkologische Medikamente (95 Prozent) vor der europäischen Zulassung und vier Medikamente danach zugelassen hat.
- In Europa verzögerte sich die Marktzulassung für neue onkologische Medikamente im Median um 241 Tage.
- Bei der FDA betrug die durchschnittliche Bearbeitungszeit 200 Tage, bei der EMA dagegen 426 Tage.
- Bei der FDA wurden mehr neue Zulassungsanträge zuerst eingereicht als bei der EMA (64 gegenüber 21).
- Vor der Veröffentlichung einer Zulassungsstudie hat die FDA 35 onkologische Medikamente zugelassen, die EMA dagegen nur acht.
„Im vergangenen Jahrzehnt wurde in den USA und in Europa eine Rekordzahl neuer onkologischer Arzneimittel zugelassen“, schreiben die Autoren. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Arzneimittelbehörden alle neuen Medikamente einer strengen wissenschaftlichen Prüfung unterziehen, um die Wirksamkeit, die Sicherheit und das Vertrauen der Öffentlichkeit in Krebsmedikamente zu gewährleisten.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2022;5(6):e2216183. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.16183