Medikamente gegen Krebs – Schilddrüsenkrebs
- Wirkweise/Indikation
- Sicherheit/Wirksamkeit
- Nebenwirkungen
- 25.04.2014 Update – CHMP Empfehlung Indikationsausweitung
- 01.06.2014 EU-Genehmigung bei Schilddrüsenkarzinom
*25.04.2014 Update* Wirkstoff Sorafenib: Die U.S. Food and Drug Administration weitet die Indikation von Nexavar auf differenzierten (metastasierten) Schilddrüsenkrebs im Spätstadium.
Wirkweise und Indikation
Nexavar hemmt mehrere Proteine in den Krebszellen, schränkt das Krebszellwachstum und Teilung ein.
Die neue Indikation von Sorafenib ist für Patienten mit lokal rezidivierendem oder metastasiertem, progressiv differenzierten Schilddrüsenkarzinom bestimmt, die nicht mehr auf radioaktive Jodbehandlung reagieren.
Sicherheit und Wirksamkeit von Nexavar
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nexavar wurden in einer klinischen Studie mit 417 Teilnehmern mit obigen Merkmalen des Tumors sichergestellt. Nexavar erhöhte das progressionsfreie Überleben (Zeit, in der sich der Krebs nicht weiterentwickelte) um 41 Prozent. Die Hälfte der Patienten, die Sorafenib erhielten, lebte mindestens 10,8 Monate ohne Krebsprogression, verglichen mit mindestens 5,8 Monaten bei Teilnehmern, die ein Placebo erhielten.
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen der mit Nexavar behandelten Patienten waren:
- Durchfall,
- Müdigkeit,
- Infektionen,
- Haarausfall ( Alopezie),
- Hand-Fuß-Hautreaktion,
- Hautausschlag,
- Gewichtsverlust,
- Appetitlosigkeit,
- Übelkeit,
- Magen-Darm- und Bauchschmerzen und
- Bluthochdruck (Hypertonie).
Das FDA genehmigte Sorafenib für die Behandlung von fortgeschrittenem Nierenkrebs im Jahr 2005. Im Jahr 2007 weitete die Agentur die Indikation von Nexavar auf die Behandlung von Leberkrebs aus, der nicht chirurgisch entfernt werden kann.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Nov. 2013
CHMP Empfehlung Indikationsausweitung
Neue Option für Patienten, die nicht mehr auf eine Standardbehandlung reagieren: Der Ausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 25.04.2014 die Ausweitung der Indikation für das Krebsmedikament Nexavar (aktive Substanz Sorafenib) auf die Behandlung eines progressiven, lokal fortgeschrittenen oder metastasierten, differenzierten Schilddrüsenkarzinoms zu erweitern.
© arznei-news.de – Quelle: EMA, April 2014
Sorafenib erhält EU-Genehmigung zur Behandlung des Schilddrüsenkarzinoms
Die Europäische Kommission hat die Zulassung des Medikaments Nexavar auf die Behandlung der häufigsten Form von Schilddrüsenkrebs erweitert.
Nexavar (aktive Substanz Sorafenib), bereits für fortgeschrittenen Nieren- und Leberkrebs zugelassen, hat das OK für die Behandlung metastasierter differenzierter Schilddrüsenkarzinome, die refraktär auf radioaktive Jod-Behandlung sind, bekommen. Die Genehmigung basiert auf Daten einer Studie, die zeigte, dass der orale Multi-Kinase-Inhibitor das progressionsfreie Überleben um 41% im Vergleich zum Placebo (10,8 Monate gegenüber 5,8 Monate) verlängerte.
Das Medikament wurde bei Schilddrüsenkrebs von der US Food and Drug Administration im November letzten Jahres genehmigt. Bayer sagt, dass es jährlich mehr als 298.000 neue Fälle von Schilddrüsenkrebs gibt und fast 40.000 Menschen sterben jedes Jahr an der Krankheit weltweit.
© arznei-news.de – Quelle: Bayer, Mai 2014