Studie untersuchte Zusammenhänge zwischen Verzehr von Nüssen und Samen und Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Risikofaktoren
18.03.2023 Der häufige Verzehr von Nüssen und Samenkörnern / Saaten kann das Risiko für Herzkrankheiten verringern laut einer neuen in Food & Nutrition Research veröffentlichten Studie.
Nüsse senken den Cholesterinspiegel und werden mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Der Verzehr von Nüssen senkt das Risiko für einen Herzinfarkt und das Herzinfarkt-Sterberisiko. Das zeigt eine neue systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse, die von Forschern der Universität Oslo und des Karolinska-Instituts in Stockholm und anderen Instituten durchgeführt wurde. Sie kamen zu diesem Schluss, nachdem sie die Ergebnisse von 60 früheren Studien untersucht hatten. Die Untersuchung war Teil der Arbeit an der Entwicklung neuer nordischer Ernährungsrichtlinien.
In den Studiengruppen, hauptsächlich Populationen mit niedrigem Konsum, war ein hoher gegenüber einem niedrigen Gesamtkonsum von Nüssen/Samen invers mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen insgesamt (RR 0,81), kardiovaskulärer Mortalität (0,77), koronarer Herzkrankheit (KHK; 0,82), KHK-Mortalität (0,75) und nicht-tödlicher KHK (0,85) verbunden.
„Wer täglich eine Handvoll Nüsse – also etwa 30 Gramm – isst, hat ein um 20 bis 25 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Vergleich dazu essen Erwachsene in den nordischen Ländern im Durchschnitt nur etwa 4 Gramm Nüsse pro Tag. Viele essen überhaupt keine Nüsse oder Samenkörner“, sagt Erik Arnesen, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Oslo und Erstautor der Studie.
Ein paar Nüsse sind besser als nichts
Arnesen betont, dass der Verzehr einiger weniger Nüsse besser ist als gar keine zu essen, auch wenn die Wissenschaftler sagen: „Je mehr, desto besser“. Mandeln, Pistazien und Walnüsse scheinen den Cholesterinspiegel am besten zu senken, aber laut Arnesen gibt es bisher keine schlüssigen Belege dafür, dass bestimmte Nussarten mehr als andere empfohlen werden sollten.
„Nüsse wirken sich günstig auf den Cholesterinspiegel im Blut aus, der unbedingt niedrig gehalten werden muss, um Fettablagerungen in den Arterien zu verhindern. Diese sogenannte Atherosklerose ist einer der größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt“, erklärt er.
Ungewiss, ob Nüsse das Risiko für Schlaganfall und Diabetes Typ 2 beeinflussen
Die Forscher sollten auch untersuchen, ob der Verzehr von Nüssen das Risiko für Schlaganfälle und Typ-2-Diabetes verringert.
„Wir sind uns in dieser Hinsicht nicht sicher. Nüsse scheinen keinen Einfluss auf den Blutdruck zu haben, der einer der Risikofaktoren für Schlaganfälle ist. Wir können auch nicht mit Sicherheit sagen, ob Nüsse gut für den Blutzuckerspiegel sind, der mit dem Risiko für Diabetes Typ 2 in Verbindung gebracht wird“, sagt Arnesen.
Der Verzehr von Nüssen kann den Cholesterinspiegel verbessern
Wenn es um die kardiovaskuläre Gesundheit geht, kommt man zu dem Schluss, dass der Verzehr von Nüssen von Nutzen ist.
„Obwohl mehrere Studien dies bereits angedeutet haben, ist dies die bisher umfangreichste Untersuchung zur kardiovaskulären Gesundheit“, sagt Arnesen.
„Dank dieser systematischen Überprüfung und Metaanalyse können wir eine genauere Schätzung der tatsächlichen Auswirkungen vorlegen. Der Nachweis, dass Nüsse den Cholesterinspiegel senken, liefert eine glaubwürdige Erklärung dafür, warum es einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Nüssen und dem (verringerten) Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt.“
Der Verzehr von Nüssen (Median ~50 g/Tag) senkte das Gesamtcholesterin (-0,15 mmol/L) und das LDL-Cholesterin (-0,13 mmol) in der Studie.
Einer der Gründe, die Arnesen für diesen Zusammenhang nennt, ist die Zusammensetzung der Fettsäuren in Nüssen.
„Auch wenn Nüsse nicht zur Behandlung eines hohen Cholesterinspiegels eingesetzt werden können, glauben wir, dass die Wirkung signifikant genug ist, um als Präventivmaßnahme in der allgemeinen Bevölkerung eingesetzt zu werden“, sagt der Forscher.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Food & Nutrition Research (2023). DOI: 10.29219/fnr.v67.8961
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