Opdualag bei Melanom: EU-Zulassung

UPDATE – EU: Melanom mit Tumorzell-PD-L1-Expression – Die Europäische Kommission erteilt Opdualag die Zulassung

16.09.2022 Die Europäische Kommission hat dem Medikament Opdualag (Wirkstoffe sind Nivolumab/Relatlimab) der Firma Bristol Myers Squibb Pharma die Zulassung für die folgende Indikation erteilt:

Opdualag ist für die Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen (nicht resezierbaren oder metastasierten) Melanoms mit Tumorzell-PD-L1-Expression < 1 % bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter ab 12 Jahren indiziert.
© arznei-news.de – Quelle: EC

Infos

Indikation / Anwendung / Krankheiten

Opdualag ist für die Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen (nicht resezierbaren oder metastasierten) Melanoms mit Tumorzell-PD-L1-Expression < 1 % bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter ab 12 Jahren indiziert.

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EU: Melanom-Behandlung – CHMP-Zulassungsempfehlung für Opdualag (Wirkstoffe Relatlimab / Nivolumab)

Opdualag bei Melanom: EU-Zulassung

22.07.2022 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Opdualag (aktive Substanzen sind Relatlimab und Nivolumab) der Firma Bristol-Myers Squibb als 240 mg / 80 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung für die Behandlung von Melanomen.

Die Wirkstoffe von Opdualag sind Nivolumab und Relatlimab, zwei monoklonale Antikörper (ATC-Code: L01XY03). Nivolumab ist ein Inhibitor des programmierten Todes-1 (Anti-PD-1) und Relatlimab ein Inhibitor des Lymphozyten-Aktivierungsgens-3 (Anti-LAG-3). Ihr kombinierter Einsatz erhöht die T-Zell-Aktivierung und die Zytokinsekretion, um das Tumorwachstum zu hemmen und die Rückbildung des Tumors zu fördern.

Der Nutzen von Opdualag besteht in einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens um 3,7 Monate gegenüber einer Nivolumab-Monotherapie in der Gruppe mit PD-L1 < 1 %, wie in einer randomisierten, doppelblinden, multizentrischen Zulassungsstudie bei Patienten mit zuvor unbehandeltem metastasiertem oder inoperablem Melanom beobachtet wurde.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Fatigue, Muskel-Skelett-Schmerzen, Hautausschlag, Arthralgie, Durchfall, Juckreiz, Kopfschmerzen, Übelkeit, Husten, verminderter Appetit, Hypothyreose, Bauchschmerzen, Vitiligo, Pyrexie, Verstopfung, Harnwegsinfektion, Dyspnoe und Erbrechen.

Die vollständige Indikation bei Zulassung ist:

Opdualag ist indiziert für die Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen (inoperablen oder metastasierten) Melanoms bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit einer PD-L1-Expression der Tumorzellen < 1%.

© arznei-news.de – Quelle: EMA

Aus der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels der Europäischen Kommission:

Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise

Opdualag ist eine Fix-Dosis-Kombination (Fixed Dose Combination, FDC) aus Nivolumab, einem Inhibitor des „Programmed Cell Death“-1-(PD-1)-Rezeptors (Anti-PD-1) und Relatlimab, einem Lymphozyten-Aktivierungsgen-3-Inhibitor (Anti-LAG-3).

Die Bindung der PD-1-Liganden, PD-L1 und PD-L2, an den PD-1-Rezeptor, der sich auf T-Zellen befindet, hemmt die T-Zellproliferation und Zytokinausschüttung. Bei einigen Tumoren tritt eine Hochregulierung von PD-1-Liganden auf, und die Signalübertragung über diesen Signalweg kann zur Hemmung der aktiven T-Zell-Immunüberwachung von Tumoren beitragen. Nivolumab ist ein humaner monoklonaler IgG4-Antikörper, der an den PD-1-Rezeptor bindet, die Interaktion mit seinen Liganden PD-L1 und PD-L2 blockiert und die über den PD-1-Signalweg vermittelte Hemmung der Immunantwort, einschließlich der Anti-Tumor-Immunantwort, reduziert. In genidentischen Mausmodellen führte eine Blockade der PD-1-Aktivität zu einer Verringerung des Tumorwachstums.

Relatlimab ist ein humaner monoklonaler IgG4-Antikörper, der an den LAG-3-Rezeptor bindet, seine Interaktion mit Liganden, einschließlich MHC II, blockiert und die über den LAG-3-Signalweg vermittelte Hemmung der Immunantwort reduziert. Die Antagonisierung dieses Signalwegs fördert die T-Zellproliferation und Zytokinausschüttung.

Die Kombination von Nivolumab (Anti-PD-1) und Relatlimab (Anti-LAG-3) führt zu einer erhöhten T-Zell-Aktivierung im Vergleich zur Aktivität eines der beiden Antikörper allein. In genidentischen Mausmodellen verstärkt die LAG-3-Blockade die Anti-Tumoraktivität einer PD-1-Blockade und hemmt damit das Tumorwachstum und fördert die Tumorregression.

Schwangerschaft / Stillen

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Verwenden Sie Opdualag nicht, wenn Sie schwanger sind, außer Ihr Arzt hat dies ausdrücklich angeordnet. Die Auswirkungen von Opdualag während der Schwangerschaft sind nicht bekannt, aber es ist möglich, dass die Wirkstoffe Nivolumab und Relatlimab dem ungeborenen Baby schaden können.

  • Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind, müssen Sie während der Behandlung mit Opdualag und bis einschließlich mindestens 5 Monate nach der letzten Dosis Opdualag eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.
  • Sollten Sie während der Behandlung mit Opdualag schwanger werden, informieren Sie Ihren Arzt.

Es ist nicht bekannt, ob Opdualag in die Muttermilch übergehen und sich auf ein gestilltes Baby auswirken kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Nutzen und Risiken, bevor Sie während oder nach der Behandlung mit Opdualag stillen.

Arznei-News.de – Quellenangabe: Europäische Kommission – EPAR – 16.09.2022

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