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- Juni 2007 Osteoporose-Risiko durch die SSRI-Antidepressiva Paroxetin, Sertralin und Fluoxetin
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Osteoporose-Risiko durch die SSRI-Antidepressiva Paroxetin, Sertralin und Fluoxetin
Eine neue Studie zeigt, dass häufig verschriebene antidepressiv wirkende Medikamente (die SSRI Zoloft, Prozac und Paxil) das Risiko für Knochenschwund (Osteoporose) bei älteren Frauen und wohl auch Männer erhöhen.
Die betroffenen Antidepressiva – bekannt als selektive Serotonin Wiederaufnahme Hemmer – sind Sertralin (Zoloft), Fluoxetin (Prozac) und Paroxetin (Paxil).
Selektive Serotonin Wiederaufnahme Hemmer (SSRI) gehen gegen Depression durch die Hemmung des Proteins Serotonin – ein Neurotransmitter, der bei Schlaf und Depression involviert ist – vor.
Serotonin in Knochen entdeckt
Serotonin ist in jüngeren Studien auch im Knochen entdeckt worden und dadurch wird die Möglichkeit vergrössert, dass SSRI die Knochendichte und das Risiko für Knochenbrüche beeinflussen kann. SSRI machen etwa 62 Prozent der Antidepressiva-Verschreibungen in den Vereinigten Staaten aus und werden oft älteren Menschen verordnet.
Die Studie ist in der 25. Juni Ausgabe der Zeitschrift Archive der Inneren Medizin JAMA/Archive veröffentlicht worden.
Messung der Knochendichte
Susan J. Diem, M.D., von der Universität von Minnesota, Minneapolis (USA) und Kollegen untersuchten 2.722 ältere Frauen (durchschnittliches Alter 78,5 Jahre), Beginn 1997 bis 1999.
Zu dieser Zeit und im Durchschnitt 4,9 Jahre später maßen die Forscher die totale Hüftknochendichte und auch die von zwei Subregionen der Frauen.
Bei jedem Besuch wurden die Teilnehmerinnen darum gebeten, alle Medikamente mitzubringen, die sie innerhalb der letzten zwei Wochen eingenommen hatten, einschließlich SSRI und trizyklischen Antidepressiva.
Insgesamt benutzten 198 (7,3 Prozent) der Frauen selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer, 118 (4,3 Prozent) nahmen trizyklische Antidepressiva und 2.406 (88,4 Prozent) nahmen keines (jene, die beide nahmen, wurden nicht in die Analyse einbezogen).
SSRI-AD verminderten die Knochendichte um 0,82 %
Nachdem die Forscher andere Faktoren ausschlossen, stellten sie eine Verminderung der mineralischen Dichte von 0,82 Prozent bei den SSRI-Benutzerinnen in der Hüfte fest im Vergleich zu jenen, die keine nahmen.
Tryzyklika verminderten die Knochendichte um 0,47%
Bei denen, die trizyklische Antidepressiva verwendeten, stellten sie eine Verminderung der Knochendichte von 0,47 Prozent fest im Vergleich zu jenen, die keine Antidepressiva nahmen. Höhere Raten des Knochenverlusts, also von Osteoporose, wurden auch an den zwei Hüftunterbereichen unter SSRI-Benutzerinnen festgestellt.
„Eine mögliche Erklärung für unsere Befunde ist, dass der Gebrauch von SSRI-AD eine direkte schädliche Wirkung auf Knochen haben kann“, schreiben die Autoren. „Diese Theorie wird von Befunden aus invitro und invivo Laboruntersuchungen unterstützt“.
Einige Daten zeigen, dass SSRI sich in die Funktion von Osteoklasten und Osteoblasten einmischen können, die die Aufgabe haben, im Körper Knochen ab- und aufzubauen.
„Unsere Befunde zeigen, dass in dieser Versuchskohorte die Verwendung von SSRI-Antidepressiva mit einer gesteigerten Rate von Osteoporose des Hüftknochens verbunden ist“, schließen die Autoren.
Quelle: Archives of Internal Medicine, 2007
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