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Studie untersuchte die Auswirkungen von Paracetamol auf Risikowahrnehmung und Risikobereitschaft von Menschen
08.09.2020 Paracetamol kann Kopfschmerzen lindern, es kann einen aber auch risikofreudiger machen laut einer in Social Cognitive and Affective Neuroscience veröffentlichten Studie.
Die Studienautoren fanden heraus, dass Personen, die Paracetamol eingenommen hatten, Aktivitäten wie „Bungee-Jumping von einer hohen Brücke“ und „Ihre Meinung über ein unangenehmes Thema in einer Besprechung am Arbeitsplatz sagen“ als weniger riskant einstuften als Personen, die ein Placebo eingenommen hatten.
Die Einnahme des Medikaments veranlasste die Menschen auch dazu, bei einem Experiment, bei dem sie durch das Aufblasen eines virtuellen Ballons am Computer Belohnungen verdienen konnten, mehr Risiken einzugehen: Bei Teilnehmern, denen Paracetamol gegeben wurde, platzte der Ballon deutlich öfter als bei Probanden, die ein Placebo bekommen hatten.
Paracetamol scheint bei Menschen weniger negative Emotionen hervorzurufen, wenn sie riskante Aktivitäten in Betracht ziehen – sie fühlen sich einfach nicht so ängstlich, sagte Baldwin Way, Mitverfasser der Studie und außerordentlicher Professor für Psychologie an der Ohio State University.
Da der Affekt eine bestimmende Größe für die Risikowahrnehmung und Risikobereitschaft ist, prüften die Psychologen die Hypothese, dass die Einnahme von Paracetamol (1.000 mg) diese wichtigen Urteile und Entscheidungen beeinflussen könnte.
Die Experimente
In drei doppelblinden, placebokontrollierten Studien wurde bei gesunden jungen Erwachsenen Risikobereitschaft durch den Balloon Analog Risk Task erfasst, und in den Studien 1 und 2 Messungen der Risikowahrnehmung im Selbstbericht durchgeführt.
In allen Studien (insgesamt n = 545) erhöhte Paracetamol das Risikoverhalten. Bei dem affektiv stimulierenderen Maß der Risikowahrnehmung, das in Studie 2 verwendet wurde, verringerte Paracetamol das selbstberichtete wahrgenommene Risiko, und diese Verringerung führte statistisch gesehen zu einem erhöhten Risikoverhalten.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Paracetamol die Risikobereitschaft erhöhen kann, was möglicherweise auf eine Verringerung der Risikowahrnehmung zurückzuführen ist, insbesondere bei stark affektiv belasteten Patienten.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Social Cognitive and Affective Neuroscience (2020). DOI: 10.1093/scan/nsaa108.
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