Pembrolizumab + Paclitaxel vielversprechend bei chemotherapieresistentem Urothelkarzinom

Eine Phase-2-Studie mit Nab-Paclitaxel in Kombination mit Anti-PD1-Therapie bei fortgeschrittenem Urothelkarzinom

Pembrolizumab + Paclitaxel vielversprechend bei chemotherapieresistentem Urothelkarzinom

04.11.2022 Eine Kombination aus zwei Krebsmedikamenten – dem Immuntherapeutikum Pembrolizumab und einer an Nanopartikel gebundenen Form des Chemotherapeutikums Paclitaxel – könnte einen dringend benötigten neuen Behandlungsansatz für Patienten bieten, die auf eine Standard-Chemotherapie für fortgeschrittenen Urothelkrebs nicht ansprechen oder diese nicht erhalten können, berichtet eine Vorabstudie im Journal of Urology.

„Die Kombination dieser beiden Wirkstoffe ist zwar noch experimentell, bietet aber eine wirksame und praktikable Alternative für eine Gruppe von Patienten, für die wir sonst keine wirksamen Behandlungsmöglichkeiten haben“, kommentiert Dr. Irene Tsung von der University of Michigan, Ann Arbor.

Tsung und Kollegen berichten über 36 Patienten mit platinrefraktärem oder platinunverträglichem Urothelkarzinom, die diese Medikamentenkombination erhielten. Bei den ersten behandelten Patienten trat eine hohe Rate schwerer unerwünschter Ereignisse auf, wie Fatigue und Anämie. Dieses Problem konnte durch eine Verringerung der Anfangsdosis von nab-Paclitaxel gemildert werden.

Die Gesamtansprechrate auf Pembrolizumab plus nab-Paclitaxel betrug 50 %. Drei Patienten zeigten ein vollständiges Ansprechen, 15 ein teilweises Ansprechen; bei 31 der 36 Patienten schrumpfte der Tumor nach der Kombinationstherapie zumindest etwas. Die Forscher stellen fest, dass die Ansprechrate von 50 % wesentlich höher war als in früheren Studien mit Pembrolizumab allein bei refraktärem Urothelkarzinom.

Auch andere Ergebnisse waren ermutigend: Die mediane Dauer des Ansprechens lag bei 4,4 Monaten, die mediane Zeit ohne Fortschreiten der Krebserkrankung bei 6,8 Monaten. Die mediane Gesamtüberlebenszeit betrug 18,2 Monate.

Nach der Reduzierung der Anfangsdosis von nab-Paclitaxel traten nur bei wenigen Patienten schwere unerwünschte Ereignisse auf. Bei zehn Patienten traten immunbedingte unerwünschte Ereignisse auf, was mit dem früheren Einsatz von Anti-PD1-Einzeltherapien und anderen Immuntherapeutika konsistent ist.

Die Kombination von nab-Paclitaxel und Pembrolizumab bietet eine wirksame und praktikable Option für Patienten mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom, die kein Cisplatin erhalten können oder platinrefraktär sind, schreiben Tsung und Koautoren. Sie weisen darauf hin, dass beides leicht verfügbare, von der FDA zugelassene Behandlungen mit bekannten Nebenwirkungsprofilen sind.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of Urology (2022). DOI: 10.1097/JU.0000000000002969

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