Pembrolizumab (Keytruda) bei Mesotheliom

Pembrolizumab + Standard-Chemotherapie von Nutzen bei Mesotheliom

Pembrolizumab (Keytruda) bei Mesotheliom

16.11.2023 Die Zugabe von Pembrolizumab (Keytruda) zur Standard-Chemotherapie mit Platin-Pemetrexed führt bei Patienten mit fortgeschrittenem Pleuramesotheliom zu einer signifikanten Verbesserung des Gesamtüberlebens laut einer online in The Lancet veröffentlichten Studie.

Dr. Quincy Chu vom Cross Cancer Institute in Edmonton, Alberta, Kanada, und Kollegen führten eine offene, randomisierte Studie an 51 Krankenhäusern durch, an der Erwachsene mit zuvor unbehandeltem fortgeschrittenem Pleuramesotheliom teilnahmen. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip für eine intravenöse Chemotherapie (Cisplatin oder Carboplatin mit Pemetrexed) mit oder ohne intravenöses Pembrolizumab ausgewählt (222 bzw. 218 Patienten).

  • Die Forscher stellten fest, dass die Gesamtüberlebenszeit unter der Behandlung mit Pembrolizumab deutlich länger war als unter der Chemotherapie allein (mediane Gesamtüberlebenszeit 17,3 gegenüber 16,1 Monaten; Hazard Ratio für Tod 0,79).
  • Die Drei-Jahres-Gesamtüberlebensrate lag bei 25 Prozent für Pembrolizumab und bei 17 Prozent für die Chemotherapie allein.
  • Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse des Grades 3 oder 4 traten bei 27 Prozent der Patienten in der Pembrolizumab-Gruppe und bei 15 Prozent in der Chemotherapie-Gruppe auf; Krankenhausaufenthalte wegen schwerwiegender unerwünschter Ereignisse im Zusammenhang mit dem Studienmedikament wurden bei 18 bzw. 6 Prozent der Patienten gemeldet.
  • Zwei Patienten in der Pembrolizumab-Gruppe und einer in der Chemotherapie-Gruppe meldeten unerwünschte Ereignisse der Stufe 5 im Zusammenhang mit einem oder mehreren Medikamenten.

„Die Zugabe von Pembrolizumab zu Platin-Pemetrexed war eine verträgliche Therapie, die trotz erhöhter Toxizität nicht zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führte und die im Vergleich zur Platin- und Pemetrexed-Chemotherapie zu einer Verbesserung des Gesamtüberlebens, des progressionsfreien Überlebens und der objektiven Ansprechraten führte“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: The Lancet – DOI:https://doi.org/10.1016/S0140-6736(23)01613-6

News zu Pembrolizumab bei Mesotheliom

Mesotheliom: Medikament erweist sich als vielversprechend

20.03.2017 Laut einer in Lancet Oncology veröffentlichten Studie der University of Pennsylvania School of Medicine zeigte sich Pembrolizumab (Keytruda) wirksam bei der Behandlung der häufigsten Form der Mesotheliome.

Das bösartige Pleuramesotheliom

Das bösartige Pleuramesotheliom ist ein seltener und aggressiver Krebs, der etwa 90 Prozent aller malignen Mesotheliom-Fälle ausmacht. Es wird in erster Linie durch die Inhalation von Asbest verursacht. Die Tumoren bilden sich in der Pleura, einer dünnen Zellenmembran, die Lunge und Brustwand abgrenzt.

Die meisten Patienten überleben weniger als ein Jahr. Diese schlechte Prognose ist teilweise auf die Tatsache zurückzuführen, dass die meisten Patienten nicht diagnostiziert werden, bis sie bereits in einem späten Stadium der Krankheit sind. Die Standard-Firstline-Therapie ist Chemotherapie, und derzeit gibt es keine genehmigte Secondline-Therapie.

Studienautor Dr. Evan Alley und seine Kollegen präsentierten Daten aus KEYNOTE-028, einer laufenden Studie an 13 verschiedenen Forschungsstandorten in sechs verschiedenen Ländern, die alle die Wirkung von Pembrolizumab auf Patienten mit fortgeschrittenen Malignitäten, einschließlich bösartigen Pleuramesotheliom untersuchen.

Die Studie untersuchte 25 Patienten mit Pleura-Mesotheliom. Alle Teilnehmer waren im Alter von 18 Jahren und älter und waren bereits mit einer Chemotherapie behandelt worden oder sie hatten keine erhalten können. Patienten, die bereits einen weiteren Checkpoint-Inhibitor erhielten, wurden nicht in die Studie aufgenommen.

Die Ärzte gaben jedem Patienten eine Dosis Pembrolizumab alle zwei Wochen; sie begann mit den ersten Patienten vor zwei Jahren. Die Größe des Tumors reduzierte sich bei 14 dieser Patienten. Im Durchschnitt gab es bei den Patienten etwa sechs Monate keine Krankheitsprogression, und das Gesamtüberleben betrug etwa 18 Monate. Vierzehn Patienten starben während der Studie, während vier sich noch in Behandlung befinden.

Die meisten Patienten, die eine Secondline-Therapie erhalten, haben eine Lebenserwartung von etwa sechs oder sieben Monaten, so dass vier Patienten, die sich seit zwei Jahren in Behandlung befinden, sehr ermutigend sind, sagte Alley.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Müdigkeit, Übelkeit, Appetitlosigkeit und trockener Mund. Keiner der Patienten brach die Behandlung wegen Nebenwirkungen ab, sagte Alley. Manche stoppten vorübergehend, konnten dann aber fortfahren. Das Medikament scheint gut verträglich zu sein in dieser Patientenpopulation, sagte er.

Es laufen derzeit mehrere Studien, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
© arznei-news.de – Quelle: Lancet Oncology – http://dx.doi.org/10.1016/S1470-2045(17)30169-9, März 2017

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