Phasenprophylaktika / Stimmungsstabilisierer sind Psychopharmaka, die in der Behandlung von bipolaren Störungen eingesetzt werden.
Definition
Ein Phasenprophylaktikum – auch Stimmungsstabilisator bzw. Stimmungsstabilisierer genannt – ist ein psychiatrisches Medikament (Psychopharmakon) zur Behandlung von Stimmungsstörungen, die durch intensive und anhaltende Stimmungsschwankungen gekennzeichnet sind (also in der Regel Bipolare Störung).
Therapie / Anwendung
Phasenprophylaktika werden verwendet um manische Zustände abzuschwächen oder / und dem Rückfall in manische oder auch depressive Episoden vorzubeugen. Gute Erfolge erzielt man bei der manisch-depressiven Erkrankung, bei sogenannten endogenen Depressionen, bei der reinen Manie, bei schizoaffektiven Psychosen.
Lithiumsalze gehören wie Carbamazepin und Valproinsäure zu den Phasen-Prophylaktika oder Rezidiv-Prophylaktika und werden heute hauptsächlich für die Rückfall-Vorsorge benutzt.
Wirkung, Kontraindikation
Die Lithium-Therapie ist problematisch bei Schädigungen von Herz, Niere, Schilddrüse und anderen inneren Organen. In Schwangerschaft und Stillzeit sollte sie auch nicht angewendet werden. Es ist also unbedingt eine umfassende Abklärung seitens des Hausarztes mit dem Psychiater notwendig.
Auch hinsichtlich der Wahl des Lithiumsalzes gibt es einiges zu beachten: Die unterschiedlichen Lithiumsalze (wie Lithiumaspartat, Lithiumcarbonat, Lithiumacetat, Lithiumsulfat) enthalten unterschiedlich hohe Lithiummengen.
Lithiumsalze sind schnell überdosiert und müssen deshalb langsam vom Arzt angepaßt und so eingestellt werden. Diese Psychopharmaka zeigen gegen Depressionen erst nach 4-6 Wochen Wirkung, gegen Manien oft schon nach 1 Woche.
Mögliche Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen der Phasenprophylaktikum- / Lithiumsalz-Therapie können sein: Brechreiz, Übelkeit, Durchfall, Polyurie, Polydipsie, Muskelschwäche, Tremor der Hände (wieder abklingend). Gewichtszunahme. Oft: Arthralgie, Muskelschwäche, Myalgie, Tremor, Faszikulation, unwillkürliche Bewegung der Extremitäten, Ataxie, choreoathetotische Bewegungen, hyperaktive Sehnenreflexe, extrapyramidalmotorische Symptome, Synkopen, Krampfanfälle, Kopfschmerzen, verwaschene Sprache, Koordinationsstörungen, Schwindel, Benommenheit, Somnolenz, Koma, Gedächtnisverlust, Stupor, Halluzinationen und einige mehr.
Liste der Phasenprophylaktika
Liste der Medikamente, die als Phasenprophylaktika eingesetzt werden: