Medikamenteneinnahme steht in Verbindung mit Gewichtszunahme bei postmenopausalen Frauen
16.07.2020 Bei Frauen in der Postmenopause waren Antidepressiva, Betablocker und Insulin mit einer Gewichtszunahme (über drei Jahre) verbunden laut einer in Menopause veröffentlichten Studie.
Fatima Cody Stanford vom Massachusetts General Hospital in Boston und Kollegen führten eine prospektive Beobachtungsstudie durch, an der eine Kohorte von 76.252 postmenopausalen Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren teilnahm, deren Gewicht zu Beginn der Menopause und nach drei Jahren gemessen wurde.
Es wurden Messungen des Body-Mass-Index (BMI) und des Taillenumfangs (WC) zu Studienbeginn und nach drei Jahren durchgeführt und der Zusammenhang zwischen der Einnahme von gewichtserhöhenden Medikamenten und der Veränderung von BMI und WC untersucht.
Antidepressiva, Betablocker und/oder Insulin
Die Forscher fanden heraus, dass übergewichtige oder fettleibige Frauen zu Beginn der Studie mit höherer Wahrscheinlichkeit Antidepressiva, Betablocker und/oder Insulin einnahmen.
Im Verlauf von drei Jahren korrelierte die Einnahme von mindestens einem vermeintlich gewichtserhöhendem Medikament mit einem stärkeren Anstieg von BMI und WC im Vergleich zur Nicht-Einnahme dieser Medikamente (0,37 versus 0,27 kg/m³; 1,10 versus 0,89 cm).
Ein Anstieg sowohl des BMI als auch des WC wurde mit der Anzahl der verschriebenen gewichtserhöhenden Medikamente beobachtet.
Im Vergleich zu Nicht-Anwenderinnen wiesen Frauen, die entweder Antidepressiva oder Insulin oder eine Kombination aus Antidepressiva und Betablockern einnahmen, mit größerer Wahrscheinlichkeit einen signifikanten Anstieg des BMI auf.
Informationen über in der Postmenopause gewichtserhöhende Medikamente können dazu beitragen, die klinische Entscheidungsfindung zu informieren und eine erhöhte Aufmerksamkeit für Lebensstiländerungen und andere Strategien zur Milderung dieser Nebenwirkungen zu unterstützen, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Menopause.