Kein Zusammenhang zwischen der Exposition von Säuglingen gegenüber säureunterdrückenden Medikamenten und allergischen Erkrankungen; dafür mit einem gering erhöhten Asthmarisiko
10.01.2023 Eine pränatale Exposition gegenüber säuresuppressiven Medikamenten (Säureblocker oder Säurehemmer) scheint nicht mit allergischen Erkrankungen beim Nachwuchs verbunden zu sein laut einer online in JAMA Pediatrics veröffentlichten Studie.
Dr. Yunha Noh von der School of Pharmacy der Sungkyunkwan University in Suwon, Südkorea, und Kollegen untersuchten in einer landesweiten Kohortenstudie den Zusammenhang zwischen der pränatalen bzw. kindlichen Exposition gegenüber Säureblockern und dem Risiko für allergische Erkrankungen bei Kindern. Die Teilnehmer bestanden aus 4.149.257 Mutter-Kind-Paaren von Neugeborenen, die zwischen dem 1. April 2008 und dem 31. Dezember 2019 geboren wurden.
- Die Forscher fanden heraus, dass in pränatalen Expositionsanalysen mit 808.067 Propensity-Score-angepassten Paaren die Propensity-Score-angepasste Hazard Ratio (95 Prozent Konfidenzintervall) bei 1,01 (1,01 bis 1. 02) für allergische Erkrankungen insgesamt und 1,02 (1,01 bis 1,03), 1,02 (1,01 bis 1,02), 1,02 (1,01 bis 1,02) bzw. 1,03 (0,97 bis 1,03) für Asthma, allergische Rhinitis, atopische Dermatitis und Nahrungsmittelallergien lag.
- Die Gefährdungsquotienten waren ähnlich, aber nicht signifikant in geschwistergleichen Analysen (allergische Erkrankungen: Gefährdungsquotient: 1,01; 95 Prozent Konfidenzintervall: 0,997 bis 1,01).
- In Expositionsanalysen für Säuglinge mit 84.263 Propensity-Score-angepassten Paaren betrug das Propensity-Score-angepasste Hazard Ratio (95 Prozent Konfidenzintervall) 1,06 (1,05 bis 1. 07) für allergische Erkrankungen insgesamt und 1,16 (1,14 bis 1,18), 1,02 (1,01 bis 1,03), 1,05 (1,02 bis 1,08) bzw. 1,28 (1,10 bis 1,49) für Asthma, allergische Rhinitis, atopische Dermatitis und Nahrungsmittelallergie.
- In geschwistervergleichenden Analysen blieb das Asthmarisiko bei Kindern, die im Säuglingsalter Säurehemmern ausgesetzt waren, signifikant gering höher (Hazard Ratio: 1,13; 95 Prozent Konfidenzintervall: 1,09 bis 1,17).
„Kliniker sollten daher den Nutzen der Verschreibung von Säureblockern an Kinder sorgfältig gegen das geringe, aber potenzielle Asthmarisiko abwägen“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Pediatr. Published online January 9, 2023. doi:10.1001/jamapediatrics.2022.5193