- Liste der Proteaseinhibitoren
- Mögliche Nebenwirkungen
- 02.08.2018 Proteasehemmer können Ergebnisse bei HIV + Herzinsuffizienz verschlechtern
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Mögliche Nebenwirkungen
Generell können als Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Proteasehemmern auftreten:
- Übelkeit,
- Bauchschmerzen,
- Durchfall
- Veränderungen bestimmter Laborwerte (gelegentlich),
- Einfluss auf Leberstoffwechsel,
- Syndrom aus Lipodystrophie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus Typ 2 und Nierensteinen; diese Lipodystrophie wird umgangssprachlich „Crix belly“ (Crix-Bauch) genannt, nach Indinavir (Crixivan).
Proteasehemmer können Ergebnisse bei HIV + Herzinsuffizienz verschlechtern
02.08.2018 Die Therapie mit Ritonavir-verstärkten Proteasehemmern ist mit schlechteren Resultaten bzw. Nebenwirkungen, einschließlich Tod und Herzversagen, bei HIV-Patienten verbunden laut einer im Journal of the American College of Cardiology veröffentlichten Studie.
Dr. Raza M. Alvi vom Massachusetts General Hospital in Boston und Kollegen verglichen Merkmale, Herzstruktur und Ergebnisse bei 394 Personen mit HIV und Herzinsuffizienz, die mit Proteaseinhibitoren (145 Patienten) oder nicht (NPI; 249 Patienten) mit ihnen behandelt wurden. Proteasehemmer-basierte antiretrovirale Behandlungen enthielten eine erhöhte Dosis Ritonavir.
Die Forscher fanden heraus, dass Patienten, die einen Protease-Hemmer erhielten, eine höhere Rate für Hyperlipidämie, Diabetes mellitus und koronare Herzkrankheit (KHK), einen höheren systolischen Druck der Lungenarterie (PASP) und eine niedrigere linksventrikuläre Ejektionsfraktion hatten.
Während der Nachbeobachtungszeit war der Einsatz von Protease-Inhibitoren mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität und einer 30-tägigen Krankenhaus-Wiederaufnahme aufgrund von Herzinsuffizienz bei allen Herzinsuffizienzarten verbunden.
Die kardiovaskuläre Mortalität wurde durch PI-Nutzung, KHK, PASP und Immunsuppression prognostiziert. Insgesamt waren Proteasehemmer mit einem zweifach erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Sterblichkeit verbunden.
Weitere Forschung ist notwendig, um festzustellen, ob PI-basierte Therapien, entweder als Einzelbehandlungen oder als Klasseneffekt, pathophysiologisch zu Prozessen beitragen, die zu schlechteren Ergebnissen bei Herzinsuffizienz führen (z.B. Myokardfett und Fibrose) und ob diese Ergebnisse zu den Nebenwirkungen in prospektiven Kohorten repliziert werden können, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of the American College of Cardiology – Volume 72, Issue 5, July 2018 DOI: 10.1016/j.jacc.2018.04.083