Psilocybin im Gehirn

Psilocybin hemmt negative Emotionen im Gehirn

09.05.2014 Psilocybin – der psychotrope Wirkstoff in den „Magic Mushrooms“ scheint die Verarbeitung von negativen Emotionen in der Amygdala abzuschwächen laut Forschern der psychiatrischen Universitätsklinik von Zürich.

Die in Biological Psychiatry veröffentlichen Befunde können laut Autor Rainer Krähenmann für „neuartige Behandlungsansätze wegweisend“ sein.

Amygdala

Wenn Emotionen nicht richtig verarbeitet werden, kann dies psychische Störungen auslösen. Wenn die Amygdala auf Stimuli mit einer erhöhten Aktivität reagiert, kann es zu einer Verstärkung der negativen Signale und zur Schwächung der positiven führen.

Dieser Prozess spielt oft eine Rolle in der Entwicklung von Depression und Angststörungen. Psilocybin greift besonders in diesen Mechanismus ein.

Insbesondere stimuliert Psilocybin das ‚Andocken‘ des Neurotransmitters Serotonin. Daher nehmen die Wissenschaftler an, dass Psilocybin die Stimmung anhebt, indem es das Serotoninsystem im limbischen Bereich des Gehirns verändert. Dieser Prozess konnte durch den Einsatz funktioneller Kernspintomographie demonstriert werden.

„Bereits eine moderate Dosis von Psilocybin schwächt die Verarbeitung von negativen Umweltreizen durch eine Veränderung der Mandelkerne im limbischen System und weiterer damit assoziierter Hirnregionen ab“, sagte Krähenmann.

Die Studie zeige eindeutig, dass die Veränderung der Amygdala Aktivität direkt mit einer besseren Stimmung verbunden ist.

Neue Behandlungsoption für Depressive

Diese Befunde sind von größerer klinischer Bedeutung, laut Krähenmann. Besonders Depressive reagieren stärker auf negative Stimuli, und ihre Gedanken drehen sich oft um einen negativen Inhalt.

Die Neuropharmakologen wollen nun in weiteren Forschungsstudien herauszufinden, ob Psilocybin die übertriebene Verarbeitung negativer Stimuli normalisiert, wie es in Neuroimaging Studien von Patienten mit Depression gezeigt wurde – und ob dies zu einer verbesserten Stimmung bei diesen Patienten führt.

Krähenmann glaubt, dass die Untersuchung neuartiger Therapien gegen Depression wichtig ist, da die gegenwärtig verfügbaren Arzneimittel zur Behandlung von Depression und Angststörungen bei vielen Betroffenen nicht wirksam und oft mit negativen Nebenwirkungen verbunden sind.

Quelle: Universität Zürich, Mai 2014

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