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- 11.12.2020 Studie: Der Effekt von Retigabin auf die Erregbarkeit der kortikalen und spinalen Motoneuronen bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS) … zum Artikel
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Der Effekt von Retigabin auf die Erregbarkeit der kortikalen und spinalen Motoneuronen bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS)
11.12.2020 Das Antiepileptikum Retigabin (auch unter dem Namen Ezogabin bekannt) verringerte die pathologische Erregbarkeit von kortikalen und spinalen Motoneuronen, die ein frühes Anzeichen für eine klinische Dysfunktion bei Menschen mit amyotropher Lateralsklerose (ALS) sind. Dies ergab eine Studie des Neurological Clinical Research Institute des Massachusetts General Hospital (MGH).
Die MGH-Studie mit Retigabin war nicht darauf ausgelegt, die langfristigen Auswirkungen des Medikaments auf die neurodegenerative Erkrankung zu bewerten, sondern vielmehr die biologischen Prozesse zu entschlüsseln, die schief laufen, und neue molekulare Ziele für die medikamentöse Intervention zu identifizieren.
Die Studie
Zu diesem Zweck untersuchte die zehnwöchige Phase-2-Studie mit 65 Teilnehmern mit ALS an zwölf Standorten in den USA die Machbarkeit der Verwendung von Neuronenerregbarkeitsmetriken als Prädiktoren für das Fortschreiten der Krankheit.
Die Teilnehmer erhielten randomisiert Placebo (23), 600 mg/d Retigabin (23) oder 900 mg/d Retigabin; 45 waren Männer (69,2 %) und das mittlere (SD) Alter betrug 58,3 (8,8) Jahre.
Die Ergebnisse
Der Messwert SICI (short-interval intracortical inhibition) stieg um 53% (mittleres Verhältnis 1,53) in der 900-mg/d-Retigabin-Gruppe gegenüber der Placebo-Gruppe.
Der SICI veränderte sich in der 600-mg/d-Retigabin-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe nicht (mittleres Verhältnis; P = 0,31).
Die motorische Ruheschwelle erhöhte sich in der 600-mg/d-Retigabin-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe, aber nicht in der 900-mg/d-Retigabin-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe.
Retigabin verursachte eine dosisabhängige Abnahme der Erregbarkeit bei mehreren anderen Messgrößen, einschließlich der Kraft-Dauer-Zeitkonstante in der 900-mg/d-Retigabin-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe.
Retigabin verringerte die Erregbarkeit der kortikalen und spinalen Motoneuronen bei Teilnehmern mit ALS, was darauf hindeutet, dass solche neurophysiologischen Metriken als pharmakodynamische Biomarker in klinischen Multisite-Studien verwendet werden können, schließen die Studienautoren um Brian J. Wainger.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Neurology (2020). DOI: 10.1001/jamaneurol.2020.4300.