Rovalpituzumab-Tesirin (Rova-T)

Kleinzelliger Lungenkrebs: Positive Ergebnisse

06.06.2016 Rovalpituzumab-Tesirin (Rova-T) scheint sicher und zeigt Wirksamkeit bei Patienten mit fortgeschrittenem kleinzelligen Lungenkrebs (SCLC) in einer First-in-Human-Studie, deren Resultate auf dem Meeting 2016 der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago präsentiert wurden.

Ferner zeigen die Ergebnisse, dass Patienten besser auf das Medikament ansprachen, wenn ihre Tumoren hohe Delta-like protein 3 (DLL3) exprimierten – das Protein, auf das Rova-T abzielt.

Wirkweise bei Delta-like protein 3

Das DLL3 Protein wird bei etwa zwei Drittel der SCLC Tumoren stark exprimiert. Rova-T, ein Antikörper-Arzneimittel-Konjugat, bindet an DLL3 auf der Oberfläche von Tumorzellen und wie ein Trojanisches Pferd bringt es eine toxische Nutzlast in die Zelle ein.

Die Nutzlast ist als eigenständiges Medikament zu stark, aber relativ sicher, wenn sie an den Antikörper gebunden wirkt. Da das DLL3 Protein nicht von gesunden Zellen exprimiert wird, sind die Schäden an normalem Gewebe während der Rovalpituzumab-Behandlung begrenzt.

Wirksamkeit

Die klinische Studie umfasste 74 Patienten mit SCLC, deren Tumoren nach mindestens einer Behandlungskur weiter wuchsen. Von den 60 auswertbaren Patienten mit Dosen im aktiven Bereich von 0,2 bis 0,4 mg / kg, zeigten 68 Prozent zumindest eine Stabilisierung der Krankheit – d.h. der Krebs verschlimmerte sich nicht – und bei 18 Prozent wurden signifikante Tumorreduktionen bestätigt.

Die Studie umfasste 26 auswertbare Patienten mit Tumoren, die DLL3 überexprimierten. Eine stabile Erkrankung wurde bei 89 Prozent dieser Patienten erreicht; 39 Prozent zeigten erhebliche bestätigte Tumorreduktionen.

Zwölf der Patienten, deren Tumoren DLL3 überexprimierten, erhielten Rova-T als Third-Line-Behandlung. Die Hälfte dieser Patienten hatten signifikante Tumorreduktionen und 92 Prozent zumindest eine Stabilisierung der Erkrankung. Vier dieser Patienten lebten länger als sechs Monate, darunter zwei, die mindestens 18 Monate überlebten.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Rovalpituzumab-Tesirin waren überschaubar: Flüssigkeitsansammlung, niedrige Thrombozytenzahl und Hautausschlag.

Da dies eine frühe Phase des klinischen Studienprogramms ist, werden die Ergebnisse als vorläufig betrachtet, bis sie in größeren Studien mit mehr Patienten bestätigt werden.

MSK hat derzeit eine offene Rova-T-Studie mit Patienten mit fortgeschrittenem SCLC, die mindestens zwei vorherigen Therapien (NCT02674568) erhalten haben. Alle an dieser pivotalen Studie teilnehmenden Patienten werden Rovalpituzumab-Tesirin erhalten, da es keine Standard-Third-Line-Behandlung gibt, mit der Rova-T verglichen werden kann.

Dr. Charles M. Rudin vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center sagte, dass es weitere wichtige Forschungslinien rund um Rova-T gibt. So wird erforscht, wie das Medikament die Tumormikroumgebung beeinflusst; ob es eine Immunreaktion hervorruft, und ob es eine Patientenpopulation gibt, bei denen das Medikament nicht sicher sein könnte.
© arznei-news.de – Quelle: Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Juni 2016

TAHOE: Patientenaufnahme in SCLC-Studie gestoppt

06.12.2018 AbbVie stoppt die Patientenrekrutierung für die Phase-3-Studie TAHOE, die Rovalpituzumab-Tesirin (Rova-T) als Zweitlinientherapie bei fortgeschrittenem kleinzelligen Lungenkrebs (SCLC) untersuchen soll.

Ein unabhängiges Datenüberwachungskomitee sprach diese Empfehlung aus, da das Gesamtüberleben im Rova-T-Arm im Vergleich zum Topotecan-Kontrollarm kürzer war.

Für derzeit in Behandlung mit Rova-T in TAHOE befindende Patienten empfahl das Komitee individuelle Entscheidungen, ob die Behandlung auf der Grundlage des Ansprechens auf Patientenebene fortgesetzt wird oder nicht.

Die Empfehlung zum Aufnahmestopp gilt nur für die TAHOE-Studie und hat keinen Einfluss auf andere klinische Studien zu Rova-T.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AbbVie

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