Schlaganfall: Senken Statine das Rezidivrisiko?

Forscher beobachten geringeres Risiko für ischämischen Schlaganfall bei Statinbehandlung nach Schlaganfall

31.08.2023 Bei Menschen mit einem Schlaganfall – einer sogenannten intrazerebralen Blutung – können Statine (cholesterinsenkende Medikamente) das Risiko für einen weiteren Schlaganfall – insbesondere einen ischämischen Schlaganfall – senken laut einer in Neurology veröffentlichten Studie.

Eine intrazerebrale Blutung wird durch eine Blutung im Gehirn verursacht. Ein ischämischer Schlaganfall wird durch eine Blockade des Blutflusses zum Gehirn verursacht und ist die häufigste Art von Schlaganfall.

“Frühere Forschungen haben gemischte Ergebnisse über das Schlaganfallrisiko bei Menschen erbracht, die Statine einnehmen und bereits einen blutenden Schlaganfall hatten. Deshalb haben wir diese Frage weiter untersucht”, sagte Studienautor Dr. David Gaist von der University of Southern Denmark in Odense.

“Wir haben untersucht, ob die Einnahme von Statinen nach einem hämorrhagischen Schlaganfall mit dem Risiko eines weiteren Schlaganfalls verbunden ist, und zwar sowohl mit solchen, die durch Blutungen als auch durch Blutgerinnsel verursacht werden. Wir fanden heraus, dass diejenigen, die Statine einnahmen, ein geringeres Risiko für einen Schlaganfall hatten, insbesondere für einen ischämischen Schlaganfall, während sich das Risiko für einen hämorrhagischen (blutenden) Schlaganfall nicht veränderte.”

Die Studie

Für die Studie werteten die Forscher Gesundheitsakten in Dänemark aus und ermittelten 15.151 Personen, die einen ersten hämorrhagischen Schlaganfall erlitten hatten.

Die Personen wurden ab 30 Tagen nach ihrem ersten hämorrhagischen Schlaganfall bis zum ersten Auftreten eines weiteren Schlaganfalls, bis zum Tod oder bis zum Ende der Nachbeobachtung, die im Durchschnitt 3,3 Jahre dauerte, beobachtet. Die Forscher nutzten Verschreibungsdaten, um Informationen über die Einnahme von Statinen zu ermitteln.

Anschließend verglichen die Forscher 1.959 Personen, die einen weiteren Schlaganfall erlitten, mit 7.400 Personen, die keinen weiteren Schlaganfall erlitten hatten und die hinsichtlich Alter, Geschlecht und anderer Faktoren ähnlich waren. Von denjenigen mit einem weiteren Schlaganfall nahmen 757 Personen bzw. 39 % Statine ein, verglichen mit 3.044 Personen bzw. 41 % derjenigen, die keinen zweiten Schlaganfall erlitten hatten.

Risiko für weiteren Schlaganfall

Nach Berücksichtigung von Faktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Alkoholkonsum war die Einnahme von Statinen mit einem um 12 % geringeren Risiko eines weiteren Schlaganfalls verbunden.

Dann verglichen sie 1.073 Personen mit einem ischämischen Schlaganfall mit 4.035 Personen ohne weiteren Schlaganfall. Von den Personen mit einem ischämischen Schlaganfall nahmen 427 bzw. 40 % Statine ein, verglichen mit 1.687 bzw. 42 % der Personen ohne weiteren Schlaganfall.

Nach Berücksichtigung ähnlicher Faktoren war die Einnahme von Statinen mit einem um 21 % geringeren Risiko für einen ischämischen Schlaganfall nach dem ersten hämorrhagischen Schlaganfall verbunden.

Außerdem verglichen sie 984 Personen mit einem weiteren hämorrhagischen Schlaganfall mit 3.755 Personen ohne weiteren Schlaganfall. Von denjenigen, die einen erneuten hämorrhagischen Schlaganfall erlitten, nahmen 385 Personen oder 39 % Statine ein, verglichen mit 1.532 Personen oder 41 % derjenigen, die keinen weiteren Schlaganfall erlitten.

Nach Anpassungen fanden die Forscher keinen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Statinen und einem erneuten hämorrhagischen Schlaganfall.

“Die Ergebnisse unserer Studie sind eine gute Nachricht für Menschen, die Statine einnehmen und bereits einen blutenden Schlaganfall erlitten haben”, fügte Gaist hinzu. “Wir haben zwar ein geringeres Risiko für einen weiteren Schlaganfall festgestellt, aber bei genauerer Betrachtung der Daten ist zu beachten, dass dieses geringere Risiko für einen ischämischen Schlaganfall galt. Wir haben jedoch kein erhöhtes Risiko für einen blutenden Schlaganfall festgestellt. Es sind weitere Studien erforderlich, um unsere Ergebnisse zu bestätigen.”

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Diese Informationen sind NICHT als Empfehlung für ein bestimmtes Medikament zu verstehen. Auch wenn diese Berichte, Studien, Erfahrungen hilfreich sein können, sind sie kein Ersatz für die Erfahrung und das Fachwissen von Ärzten.