Leichter Alkoholkonsum schützt nicht, starker Konsum führt zu einem exponentiellen Anstieg des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
31.03.2022 Laut einer in JAMA Network Open veröffentlichten Studie ist Alkoholkonsum in jedweder Menge mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.
Kiran J. Biddinger vom Massachusetts General Hospital in Boston und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen gewohnheitsmäßigem Alkoholkonsum und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bewerteten die Richtung und das relative Ausmaß des kardiovaskulären Risikos, das mit unterschiedlichen Mengen an Alkoholkonsum verbunden ist. Die Analyse umfasste Daten von 371.463 Teilnehmern der UK Biobank.
Die Forscher fanden heraus, dass ein Anstieg des genetisch vorhergesagten Alkoholkonsums um eine Standardabweichung in Mendelschen Randomisierungsanalysen mit einem 1,3-fach höheren Risiko für Bluthochdruck und einem 1,4-fach höheren Risiko für koronare Herzkrankheiten verbunden war.
Darüber hinaus gab es nichtlineare Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und Bluthochdruck sowie koronarer Herzkrankheit, wobei leichter Alkoholkonsum mit einem minimalen Anstieg des kardiovaskulären Risikos verbunden war, während stärkerer Alkoholkonsum mit einem exponentiellen Anstieg des Risikos sowohl für klinische als auch für subklinische Herz-Kreislauf-Erkrankungen einherging.
Genetische Analysen deuten auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin, allerdings mit einem ungleichen und exponentiellen Anstieg des Risikos bei höherem Alkoholkonsum, was bei Gesundheitsempfehlungen für den gewohnheitsmäßigen Alkoholkonsum berücksichtigt werden sollte, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2022;5(3):e223849. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.3849