Schweregrad des Schlaganfalls: Behandlungseffekt von früher / später DOAK-Therapie

ELAN: Frühe vs. späte Antikoagulation bei leichten, mittelschweren und schweren ischämischen Schlaganfällen mit Vorhofflimmern

Schweregrad des Schlaganfalls: Behandlungseffekt von früher / später DOAK-Therapie

30.05.2024 Bei Personen mit einem leichten, mittelschweren oder schweren Schlaganfall unterscheidet sich der Behandlungseffekt eines frühen oder späten Einsatzes direkter oraler Antikoagulanzien („DOAK“) nicht, so eine in JAMA Neurology veröffentlichten Studie.

Dr. Martina B. Goeldlin von der Universität Bern in der Schweiz und Kollegen untersuchten, ob die Infarktgröße die Sicherheit und Wirksamkeit eines frühen oder späten DOAK-Behandlungsbeginns in einer Post-hoc-Analyse von Teilnehmern der multinationalen randomisierten klinischen Early Versus Later Anticoagulation for Stroke With Atrial Fibrillation (ELAN) Studie mit akutem ischämischem Schlaganfall, Vorhofflimmern und verfügbarer Hirnbildgebung verändert. Als primärer Endpunkt wurde ein Kompositum aus rezidivierendem ischämischen Schlaganfall, symptomatischer intrakranieller Blutung, extrakranieller Blutung, systemischer Embolie oder vaskulärem Tod innerhalb von 30 Tagen untersucht.

In die Analysen wurden 1.962 der ursprünglich 2.013 Teilnehmer berücksichtigt. Die Forscher fanden heraus, dass das primäre Ergebnis

  • bei 2,7 Prozent der Teilnehmer mit frühem und 3,0 Prozent mit spätem DOAK-Einsatz bei den Teilnehmern mit leichtem Schlaganfall auftrat (Odds Ratio: 0,89; 95-Prozent-Konfidenzintervall: 0,38 bis 2,10);
  • bei 2,8 Prozent der Teilnehmer mit frühem und 3,6 Prozent mit spätem DOAK-Einsatz bei Patienten mit mittelschwerem Schlaganfall (Odds Ratio: 0,80; 95-Prozent-Konfidenzintervall: 0,10); und
  • bei 3,7 Prozent der Teilnehmer mit frühem und 7 Prozent mit spätem DOAK-Einsatz bei schwerem Schlaganfall (Odds Ratio: 0,52; 95-Prozent-Konfidenzintervall: 0,21 bis 1,18).

Eine signifikante Behandlungsinteraktion wurde für das primäre Ergebnis nicht festgestellt. Der Behandlungseffekt eines frühzeitigen DOAK-Behandlungsbeginns unterschied sich laut den Studienautoren nicht bei Patienten mit einem leichten, mittelschweren oder schweren Schlaganfall, der durch bildgebende Verfahren des Gehirns festgestellt wurde. Eine frühzeitige Behandlung war bei keiner Infarktgröße, auch nicht bei einem schweren Schlaganfall, mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen, insbesondere symptomatischen intrakraniellen Blutungen, verbunden.

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Neurol. Published online May 28, 2024. doi:10.1001/jamaneurol.2024.1450

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