Immunstimulans Selicrelumab vor der Operation zeigt sich vielversprechend bei Bauchspeicheldrüsenkrebs im Frühstadium
11.04.2021 Wird Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs im Frühstadium das CD40 immunstimulierende Medikament Selicrelumab verabreicht, scheint dies einen T-Zellen-Angriff auf die besonders hartnäckige Mikroumgebung des Tumors vor der Operation und anderen Behandlungen zu begünstigen laut einer Studie von Forschern des Abramson Cancer Center (ACC) der University of Pennsylvania.
Eine frühere Veränderung der Mikroumgebung von sogenannten T-Zell-‚poor‘ (arm an T-Zellen) zu T-Zell-‚rich‘ (viele) mit einem CD40-Agonisten könnte helfen, ein mögliches Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und zu verhindern, dass sich der Krebs bei Patienten ausbreitet.
Die Daten – darunter 16 Patienten, die mit dem CD40-Agonisten Selicrelumab behandelt wurden – wurden von Katelyn T. Byrne von der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania, während einer Plenarsitzung auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research vorgestellt (Abstract #CT005).
Die klinische Studie der Phase 1b wurde an vier Standorten durchgeführt, darunter das ACC, das Fred Hutchinson Cancer Research Center an der University of Washington, die Case Western Reserve University und die Johns Hopkins University.
Sechzehn Patienten wurden vor der Operation mit Selicrelumab behandelt. Von diesen Patienten wurden 15 operiert und erhielten eine adjuvante Chemotherapie und einen CD40-Agonisten. Die von den Tumoren und dem Ansprechen dieser Patienten gesammelten Daten wurden mit Daten von Kontrollen (Patienten, die den CD40-Agonisten vor der Operation nicht erhielten) verglichen, die an der Oregon Health and Science University und am Dana Farber Cancer Institute behandelt wurden.
Die Multiplex-Bildgebung der Immunantworten zeigte große Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. 82 Prozent der Tumoren von Patienten, die den CD40-Agonisten vor der Operation erhielten, waren mit T-Zellen angereichert, verglichen mit 37 Prozent der unbehandelten Tumoren und 23 Prozent der mit Chemotherapie oder Chemoradiation behandelten Tumoren. Selicrelumab-Tumoren wiesen auch weniger tumorassoziierte Fibrose auf (Gewebebündel, die verhindern, dass T-Zellen und herkömmliche Therapien in den Tumor eindringen), und Antigen-präsentierende Zellen, sogenannte dendritische Zellen, waren reifer.
In der Behandlungsgruppe betrug das krankheitsfreie Überleben 13,8 Monate und das mediane Gesamtüberleben 23,4 Monate, wobei acht Patienten im Median noch 20 Monate nach der Operation lebten.
© arznei-news.de – Quellenangabe: American Association for Cancer Research.