Sirukumab

Riesenzellarteriitis: Phase-III-Studie beginnt

27.11.2015 Glaxosmithkline hat mit der Dosierung von Patienten in einer Phase-III-Studie begonnen, in der das Potenzial des monoklonalen Antikörpers Sirukumab als Behandlung für Riesenzellarteriitis (RZA) untersucht werden soll.

Sirukumab ist ein experimenteller humaner Anti-IL-6 monoklonaler Antikörper, der selektiv mit hoher Affinität an Interleukin-6 (IL-6)-Cytokin bindet, einem natürlich vorkommenden Protein, das vermutlich eine Rolle bei Autoimmunerkrankungen spielt.

Riesenzellarteriitis

Riesenzellarteriitis ist eine Krankheit, die gekennzeichnet ist durch Entzündungen der großen und mittelgroßen Arterien vorwiegend in Kopf und Hals bei Menschen im Alter von 50 Jahren oder älter. Symptome sind starke Kopfschmerzen, Verlust des Sehvermögens, Kiefer- und Muskelschmerzen und möglicherweise permanenter Sehverlust, wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt.

Der aktuelle Ansatz bei Riesenzellarteriitis ist, hochdosierte Steroide zu geben, um die Entzündung zu verringern, aber über 70% der Patienten erfahren letzlich erhebliche Nebenwirkungen wie Osteoporose, Katarakt, Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2, weil eine längere Verwendung in einen Zyklus von Behandlung und Rückfall mündet.

Phase III

Die Phase III Studie wird die Wirksamkeit und Sicherheit von zwei subkutanen Dosen Sirukumab (100 mg alle zwei Wochen und 50 mg alle vier Wochen) bewerten, sagte Glaxosmithkline. Die Studie besteht aus zwei Teilen: eine 52 wöchige doppelblinde Behandlungsphase (Teil A) und eine 104 wöchige Langzeitphase (Teil B). Der primäre Endpunkt der klinischen Studie ist der Anteil der Patienten, die eine anhaltende Remission erreichen.

Das Medikament befindet sich derzeit auch in der Phase-III-Entwicklung für rheumatoide Arthritis, schreibt das Unternehmen.
© arznei-news.de – Quelle: Glaxosmithkline, Nov. 2015

Postive Daten aus Studien zur rheumatoiden Arthritis

20.12.2015 Sirukumab von Glaxosmithkline und Janssen hat die Sicherheits- und Wirksamkeitstests von Phase III Studien zur Behandlung von rheumatoider Arthritis (RA) bestanden, wodurch der Weg für den Zulassungsantrag im nächsten Jahr geebnet wird.

GSK sagte, dass es positive Topline-Ergebnisse aus dem Phase-III-Programm zur Untersuchung des humanen Anti-Interleukin 6 monoklonalen Antikörper Sirukumab bei Patienten mit moderater bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis gibt.

SIRROUND

Das Programm besteht aus drei Studien:

  1. SIRROUND-T mit Patienten mit aktiver RA trotz Anti-Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) -alpha-Therapie.
  2. SIRROUND-D mit Patienten mit aktiver RA trotz Einnahme krankheitsmodifizierender Antirheumatika (DMARD), und
  3. SIRROUND-H vergleicht subkutanes Sirukumab mit Adalimumab (ein Anti-TNF-monoklonaler Antikörper – Handelsname Humira) bei biologisch naiven Patienten, die Methotrexat nicht nehmen können, intolerant sind oder nicht auf das Medikament ansprechen.

Die vollständigen Ergebnisse dieser drei pivotalen Studien werden auf zukünftigen wissenschaftlichen Kongressen vorgestellt und zur Veröffentlichung in Fachzeitschriften eingereicht werden, sagte GSK, und betonte, dass es keine unerwarteten Sicherheitsaspekte in Bezug auf die bekannten Wirkungen von Anti-IL-6-Hemmern gibt.

Janssen und GSK entwickeln das Medikament zusammen für die Behandlung von RA seit 2011. GSK untersucht Sirukumab in einer Phase III-Studie mit Patienten mit Riesenzellarteriitis.
© arznei-news.de – Quelle: GSK, Dez. 2015

Rheumatoide Arthritis: Medikament erreicht primäre Endpunkte

08.06.2016 Janssen hat Ergebnisse aus einer Phase-III-Studie veröffentlicht, in der subkutanes Sirukumab (CNTO 136) zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis (RA) eingesetzt wurde.

SIRROUND-D hat beide primären Endpunkte der Behandlung von erwachsenen Patienten mit aktiver RA, die unzureichend auf die Behandlung mit krankheitsmodifizierenden anti-rheumatischen Medikamenten (DMARDs) ansprachen, erreicht.

Radiologische Progression oder Gelenkzerstörung

Die Hemmung der radiologischen Progression oder Gelenkzerstörung war signifikant höher unter mit Sirukumab behandelten Patienten mit einer mittleren Veränderung vom Ausgangswert bis zur 52. Woche beim van-der-Heijde-Sharp-Score von 0,50 bei Patienten, die Sirukumab 50 mg alle vier Wochen erhielten, und 0,46 bei Patienten, die das Medikament in 100 mg Dosis alle zwei Wochen erhielten – im Vergleich zu 3,69 in der Placebo-Gruppe.

Die van-der-Heijde-Sharp Scoring-Methode ist ein Röntgenmaß für Veränderungen bei der Gelenkzerstörung und Schäden, einschließlich Gelenkerosion. Bei dieser Methode zeigen höhere Werte größere strukturelle Schäden, während niedrigere Werte weniger strukturelle Schäden anzeigen.

Eine signifikante Hemmung der radiologischen Progression zeigte sich bei Patienten, die noch nicht mit einer biologischen Therapie behandelt und den bereits damit behandelten, und wurde schon in der 24. Behandlungswoche beobachtet.

Eine Verbesserung der RA-Anzeichen und Symptome um mindestens 20% beim ACR 20 in der 16. Woche wurde bei 54,8 Prozent bzw. 53,5 Prozent der Patienten beobachtet, die Sirukumab 50 mg bzw. 100 mg einnahmen – verglichen mit 26,4 Prozent in der Placebo-Gruppe.

Sekundäre Endpunkte

Es wurden auch alle wichtigen sekundären Endpunkte mit statistischer Signifikanz für beide Dosierungen von Sirukumab gegenüber Placebo erreicht. Dies waren

  • die Veränderung vom Ausgangswert bei Health Assessment Questionnaire Disability Index (HAQ-DI),
  • der Prozentsatz der Patienten, die mindestens eine 50-prozentige Verbesserung der RA-Symptome erreichten (ACR50),
  • der Prozentsatz der Patienten mit verbesserter Krankheitsaktivität in 28 Gelenken in der 24. Woche und
  • der Prozentsatz der Patienten, die mindestens eine 70-prozentige Verbesserung der RA-Anzeichen und Symptome (ACR70) für sechs Monate in Folge (großes klinisches Ansprechen) bis zur 52. Woche erreichten.

Nebenwirkungen in SIRROUND-D

Im 18-Wochen-Kontrollzeitraum war der Anteil der Patienten mit Nebenwirkungen (NW) und schweren NW unter Sirukumab 50 mg (79,6 Prozent bzw. 11,0 Prozent) und 100 mg (80,2 Prozent bzw. 9,8 Prozent) im Vergleich zu Placebo (65,5 Prozent bzw. 6,8 Prozent) höher, wobei die häufigsten unerwünschten Ereignisse (mindestens 8 Prozent) waren: erhöhte Leberenzyme, Infektion der oberen Atemwege, Rötung an der Injektionsstelle und Nasopharyngitis.
© arznei-news.de – Quelle: Janssen, Juni 2016

Rheumatoide Arthritis: Antrag auf EU-Zulassung

18.09.2016 Janssen hat einen Zulassungsantrag (MAA) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Sirukumab für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis gestellt.

Rheumatoide Arthritis ist eine chronische, systemische entzündliche Erkrankung, die etwa 6 Millionen Europäer betrifft.

Der Antrag basiert auf Daten aus dem Phase-3 klinischen Entwicklungsprogramm Sirround mit fünf Studien.

Mehr als 3.000 Patienten mit aktiver RA erhalten darin 50 mg Sirukumab alle vier Wochen und 100 mg alle zwei Wochen in Kombination mit konventionellen Antirheumatika (DMARD) oder als Monotherapie.

Die Ergebnisse der Sirround-D Studie wurden kürzlich auf dem Annual European Congress of Rheumatology (EULAR 2016) präsentiert und die Resultate aus Sirround-T und Sirround-H werden laut Janssen noch in diesem Jahr vorgestellt.
© arznei-news.de – Quelle: Janssen, Sept. 2016

Rheumatoide Arthritis: Resultate aus Vergleichsstudie mit Humira

18.11.2016 Glaxosmithkline und Johnson & Johnsons veröffentlichten Ergebnisse zum experimentellen Sirukumab zur Behandlung von rheumatoider Arthritis (RA) im Vergleich zu AbbVies Humira (Adalimumab) aus einer großen Studie.

Das von Janssen Biologics (Irland) und Glaxosmithkline gemeinsam entwickelte subkutan verabreichte Medikament wurde in zwei zentralen Phase-3-Studien bei der Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwer bis stark aktiver rheumatoider Arthritis bewertet.

SIRROUND-H

Die Phase-3-SIRROUND-H-Studie umfasste 559 Biologika-naive Patienten mit moderater bis schwerer RA, die für eine Methotrexat-Behandlung aus Sicherheitsgründen nicht in Frage kamen oder unzureichende Responder für MTX waren, sagt Glaxosmithkline.

Die Patienten, die 50 mg Sirukumab alle vier Wochen (q4w) oder 100 mg alle zwei Wochen (q2w) erhielten, erreichten signifikante Veränderungen gegenüber dem Ausgangswert beim DAS28 in Woche 24 von -2,58 bzw. -2,96, einem von zwei co-primären Endpunkten der Studie, verglichen mit einer mittleren Veränderung von -2,19 bei mit Adalimumab behandelten Patienten (P = 0,013 bzw. P <0,001), die 40 mg q2w erhielten, schreibt die Firma.

SIRROUND-T

Die Phase-3-SIRROUND-T-Studie ist eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit 878 Patienten, die gegenüber einer Anti-TNF-Therapie refraktär waren, und von denen etwa 40% eine vorherige Exposition gegenüber nicht-TNF-biologischen Therapien hatten.

In dieser erreichten 40% der Patienten, die Sirukumab 50 mg q4w, und 45% der Patienten, die 100 mg q2w erhielten, den primären Endpunkt der Studie: mindestens 20% Verbesserung bei Anzeichen und Symptomen (ACR20) in Woche 16 – verglichen mit 24% der Patienten, die Placebo erhielten (P ≤ 0,001), schreibt das Unternehmen.
© arznei-news.de – Quelle: Johnson & Johnson, Nov. 2016

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