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Sitagliptin als vielversprechende Ergänzung zur Prävention der akuten GVHD
08.01.2021 Bei Patienten, die sich einer myeloablativen allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation unterziehen, führt Sitagliptin in Kombination mit Tacrolimus und Sirolimus zu einer geringen Inzidenz von akuter Graft-versus-Host-Disease (GVHD, auch Spender-gegen-Wirt-Krankheit oder Graft-versus-Host-Reaktion genannt) des Grades II bis IV bis zum Tag 100 laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie.
Dr. Sherif S. Farag von der Indiana University School of Medicine in Indianapolis und Kollegen führten eine klinische Phase-2-Studie durch, um die Reduzierung des Auftretens von akuter GVHD Grad II bis IV von 30 Prozent auf nicht mehr als 15 Prozent bis zum Tag 100 mit Sitagliptin plus Tacrolimus und Sirolimus zu untersuchen. 36 Patienten erhielten eine myeloablative Konditionierung, gefolgt von mobilisierten peripheren Blutstammzelltransplantationen von verwandten oder nicht-verwandten Spendern.
Die Forscher fanden heraus, dass bis zum Tag 100 bei zwei von 36 Patienten eine akute GVHD auftrat. Die Inzidenz von GVHD Grad II bis IV betrug 5 Prozent und von GVHD Grad III oder IV 3 Prozent. Nach einem Jahr lag die Non-Relapse-Mortalität bei Null. Die kumulative Inzidenz von Rezidiven nach einem Jahr lag bei 26 Prozent, die von chronischer GVHD bei 37 Prozent. Nach einem Jahr betrug die GVHD-freie, rezidivfreie Überlebensrate 46 Prozent. Die toxischen Effekte waren ähnlich wie bei Patienten, die sich einer allogenen Stammzelltransplantation unterzogen.
Die Hemmung der Dipeptidylpeptidase 4 sollte in randomisierten Studien weiter untersucht werden, die Sitagliptin mit aktuellen Standard-GVHD-Prophylaxe-Behandlungsschemata vergleichen, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: N Engl J Med 2021; 384:11-19 DOI: 10.1056/NEJMoa2027372.
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