Infos zu: Sparsentan
- News: Studien / Forschung; Zulassung
- Indikation / Anwendung / Krankheiten
- Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
(s.a. bei entsprechenden Krankheiten / Studien unter News) - Hersteller / Entwickler bzw. Vertrieb: Vifor
- Handelsname / Markenname: Filspari
- Aktive Substanz / Wirkstoffname: Sparsentan
- ATC-Code: C09XX01
- Medikamentengruppe: am Renin-Angiotensinsystem ansetzende Wirkstoffe
- Beipackzettel / Packungsbeilage
Indikation / Anwendung / Krankheiten
Filspari wird angewendet bei der Behandlung von Erwachsenen mit primärer Immunglobulin-A-Nephropathie (IgAN) mit einer Ausscheidung von Eiweiß im Urin von ≥ 1,0 g/Tag (oder einem Protein/Kreatinin-Quotient im Urin von ≥ 0,75 g/g).
News zu Sparsentan
- 24.04.2024 UPDATE – EU: Primäre Immunglobulin-A-Nephropathie – Die Europäische Kommission erteilt Filspari die Zulassung
- 23.02.2024 EU: Primäre Immunglobulin-A-Nephropathie (IgAN) – CHMP-Zulassungsempfehlung für Filspari (Wirkstoff Sparsentan)
- 04.11.2023 Sparsentan bei Glomerulosklerose. Sparsentan versus Irbesartan bei fokaler segmentaler Glomerulosklerose
- 03.04.2023 Sparsentan bei Patienten mit IgA-Nephropathie. Sparsentan erzielt großen Fortschritt bei unheilbarer Nierenerkrankung; verringert signifikant Proteinurie
- 09.09.2016 Fokal segmentale Glomerulosklerose: Positive Ph2-Daten
Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
Sparsentan ist ein dualer Endothelin-Angiotensin-Rezeptorantagonist. Es ist ein einzelnes Molekül, das als hochaffiner, doppelt wirkender Antagonist sowohl des ETAR als auch des AT1R fungiert. Endothelin-1 über ETAR und Angiotensin II über AT1R vermitteln Prozesse, die durch hämodynamische Wirkungen und Mesangialzellproliferation, die erhöhte Expression und Aktivität proinflammatorischer und profibrotischer Mediatoren, Podozytenschädigung und oxidativen Stress zur Progression von IgAN führen. Sparsentan hemmt die Aktivierung sowohl von ETAR als auch AT1R und verringert dadurch die Proteinurie und verlangsamt das Fortschreiten der Nierenerkrankung.
Fokal segmentale Glomerulosklerose: Positive Ph2-Daten
09.09.2016 Retrophin meldet, dass Sparsentan in einer Phase-2-Studie zur Behandlung von fokal segmentaler Glomerulosklerose (FSGS) statistische Signifikanz im primären Wirksamkeitsendpunkt erreicht hat.
Das Medikament wurde bei 109 Patienten mit FSGS getestet, eine seltene Nierenerkrankung, die zu einer chronischen Niereninsuffizienz führt.
Patienten, die mit 200, 400 und 800 mg / Tag Sparsentan (n = 64) behandelt wurden, zeigten eine mittlere Reduktion der Proteinurie vom Ausgangswert um 44,8% nach acht Wochen der Behandlung im Vergleich zu 18,5% (n = 32) nach der Verabreichung von 300 mg / Tag Irbesartan.
Die 400 mg und 800 mg Sparsentan-Kohorten demonstrierten auch Überlegenheit gegenüber 300 mg Irbesartan: 47,4% vs. 19,0%.
Jedoch erreichte nicht jede der individuellen Dosen eine statistische signifikante Überlegenheit gegenüber Irbesartan trotz klarer Hinweise auf einen relativen Nutzen, sagte das Unternehmen. Detailliertere Daten will Retrophin demnächst vorlegen.
Das Medikament hat einen dualen Wirkmechanismus: die Angiotensin-Rezeptor-Blockade und die Endothelin-Rezeptor-Blockade.
Letztes Jahr hat die US Food and Drug Administration und die Europäische Kommission Sparsentan den Orphan-Drug-Status für die Behandlung von fokal segmentaler Glomerulosklerose gewährt.
© arznei-news.de – Quelle: Retrophin, Sept. 2016