Spironolacton gegen Akne

Phase 3 Studie untersuchte Wirksamkeit von Spironolacton bei Frauen mit Acne vulgaris

Spironolacton gegen Akne

08.06.2023 Spironolacton verbesserte die Akne im Vergleich zu Placebo, wobei die Unterschiede in Woche 24 größer sind als in Woche 12 laut einer online in The BMJ veröffentlichten Studie.

Miriam Santer von der University of Southampton im Vereinigten Königreich und Kollegen führten eine multizentrische Phase-3-Studie durch, um die Wirksamkeit von oralem Spironolacton bei Acne vulgaris bei erwachsenen Frauen zu untersuchen, die seit mindestens sechs Monaten unter Akne im Gesicht litten und bei denen eine orale Antibiotikatherapie angezeigt war. Die Teilnehmerinnen erhielten nach dem Zufallsprinzip 50 mg/Tag Spironolacton oder ein entsprechendes Placebo bis zur 6. Woche und anschließend 100 mg/Tag Spironolacton oder Placebo bis zur 24. Die primäre Analyse umfasste 342 Frauen (176 in der Spironolacton-Gruppe und 166 in der Placebo-Gruppe).

  • Die Forscher stellten fest, dass bei Studienbeginn bzw. in Woche 12 die mittleren Akne Symptomwerte für die Lebensqualität in der Spironolacton-Gruppe 13,2 bzw. 19,2 und in der Kontrollgruppe 12,9 bzw. 17,8 betrugen (Differenz von 1,27 zugunsten von Spironolacton).
  • In Woche 24 lagen die Werte bei 21,2 für Spironolacton und 17,4 für Placebo (Unterschied: 3,45).
  • Mehr Teilnehmerinnen in der Spironolacton-Gruppe als in der Placebo-Gruppe berichteten über eine Verbesserung der Akne, wobei in Woche 24 ein signifikanter Unterschied festgestellt wurde (82 gegenüber 63 Prozent; Odds Ratio: 2,72).
  • Der Behandlungserfolg lag in Woche 12 bei 19 Prozent für Spironolacton und bei 6 Prozent für Placebo (Odds Ratio: 5,18).
  • In der Spironolacton-Gruppe traten etwas häufiger unerwünschte Wirkungen (Kopfschmerzen) auf (20 gegenüber 12 Prozent). Es wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse gemeldet.

„Die Einführung eines kombinierten Ansatzes aus oralem Spironolacton und topischen Wirkstoffen hat das Potenzial, die langfristige Verschreibung von oralen Antibiotika zu reduzieren und damit die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von bakteriellen Resistenzen zu verringern“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: BMJ 2023;381:e074349

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