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Statine könnten vor Motoneuron-Erkrankung / Amyotrophe Lateralsklerose schützen
14.02.2019 Bei einer in Annals of Neurology veröffentlichten Studie hat sich herausgestellt, dass ein hoher Cholesterinspiegel ein möglicher Risikofaktor für die Entwicklung der Motoneuron-Krankheit (MND) ist.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass cholesterinsenkende Medikamente, wie Statine, eingesetzt werden könnten, um den Beginn von MND zu verhindern, wenn dies in klinischen Studien bestätigt werden kann.
Motoneuron-Krankheit oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Motoneuron-Krankheit oder Amyotrophe Lateralsklerose (ALS – oberes und unteres Motoneuron) ist eine tödliche neurodegenerative Erkrankung, für die es keine Heilung gibt.
Die Erkrankung betrifft das Gehirn und die Nerven, mit frühen Symptomen wie Schwäche, undeutliche Sprache, Schluckbeschwerden, Muskelkrämpfe und Zuckungen. Einige Menschen erleben auch Veränderungen in ihrem Denken und Verhalten.
Genetische Datensätze
Das Team untersuchte genetische Datensätze von rund 25 Millionen Menschen (darunter mehr als 337.000 Personen aus der britischen Biobank), um Risikofaktoren für die Entwicklung von ALS zu finden.
Während die Datensätze keine Daten über den tatsächlichen Cholesterinspiegel des Einzelnen enthielten, untersuchte das Team genetische Marker, die mit dem Cholesterinspiegel in Verbindung stehen und eher einen kausalen Zusammenhang mit dem Risiko für MND als nur Zusammenhänge nahelegen, die normalerweise aus Beobachtungsstudien stammen.
Hoher Cholesterinspiegel
Eine randomisierte Kontrollstudie wäre der endgültige Nachweis für die Bestätigung eines kausalen Zusammenhangs und der Fähigkeit von Statinen, MND zu verhindern.
Neben der kausalen Wirkung eines hohen Cholesterinspiegels fanden sie auch genetische Zusammenhänge mit Tabakkonsum und einem niedrigeren Bildungsniveau sowie einem erhöhten Risiko für ALS.
Während ein niedriges Bewegungsniveau mit einer Schutzwirkung verbunden war, war ein aggressiveres Sport-Training mit einem erhöhten Risiko verbunden.
Aus diesen Erkenntnissen erwies sich jedoch nur ein hoher Cholesterinspiegel als klar veränderbarer Faktor, der gezielt eingesetzt werden könnte, um das Risiko für Motoneuron-Krankheit zu reduzieren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Annals of Neurology – DOI: 10.1002/ana.25431