Tamsulosin (Handelsnamen sind: Aglandin, Alna, Omnic, Omix, Pradif, Prostacure, Prostadil, Prostalitan, Stichtulosin, Tadin, u.a.) ist ein Alpha-Rezeptorenblocker, der bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung zum Einsatz kommt. Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu Tamsulosin
Tamsulosin wird normalerweise einmal täglich eingenommen, vorzugsweise nach dem Frühstück oder der ersten Mahlzeit des Tages. Die übliche Dosis beträgt 0,4 mg, kann aber je nach Ansprechen des Patienten angepasst werden.
Tamsulosin kann Nebenwirkungen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Ejakulationsstörungen verursachen. Wenn Sie Tamsulosin einnehmen, sollten Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie an Herz-, Nieren- oder Leberproblemen leiden oder andere Medikamente einnehmen.
News zu Tamsulosin
- 02.11.2016 Prostata-Medikament hilfreich bei Behandlung von Nierensteinen
- 02.08.2018 Tamsulosin scheint nicht die Harnstein-Passage zu fördern bei Harnsteinen kleiner als 9mm
Prostata-Medikament hilfreich bei Behandlung von Nierensteinen
02.11.2016 Patienten mit Nierensteinen wurden mit dem Medikament Tamsulosin in einer klinischen Studie in fünf australischen Krankenhaus-Notfallstationen behandelt.
Studienleiter und Spezialist der Notfallmedizin am Townsville Krankenhaus Dr. Jeremy Furyk sagte, dass Tamsulosin normalerweise für die Behandlung einer vergrößerten Prostata eingesetzt wird, aber das Forschungsteam nahm an, dass das Medikament auch helfen könnte, die Passage großer Nierensteine im Urin zu erleichtern.
Nierensteine sind ein bisschen rätselhaft, treten häufig auf und betreffen im Allgemeinen junge, gesunde Erwachsene, sagte Dr. Furyk.
„Das kann sehr schmerzhaft sein, wenn diese kleinen kristallisierten Mineralien ausgeschieden werden und es passiert sehr häufig, dass die Betroffenen eine Notfall-Ambulanz aufsuchen.“
Von den mehr als 400 Patienten in der Studie schafften die großen Nierensteine bei denen mit Tamsulosin behandelten Patienten häufiger die Passage als bei denen mit Placebo behandelten Patienten.
Dies bedeutet, dass Patienten mit großen Steinen nicht mehr unbedingt komplizierte Behandlungen einschließlich Operationen benötigen, und dies kann die Behandlung verbessern und die Kosten senken, sagte Furyk.
© arznei-news.de – Quelle: Annals of Emergency Medicine, Nov. 2016
Tamsulosin scheint nicht die Harnstein-Passage zu fördern bei Harnsteinen kleiner als 9mm
02.08.2018 Tamsulosin erhöht die Harnsteinpassage nicht signifikant im Vergleich zu Placebo laut einer in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine veröffentlichten Studie.
Wirkstoff
Der Wirkstoff ist ein Medikament aus der Gruppe der Alpha-Rezeptorenblocker, das u. a. bei der Therapie von Symptomen der benignen Prostatahyperplasie eingesetzt wird. Das Medikament findet als Tamsulosin-Hydrochlorid pharmazeutische Anwendung.
Harnstein im Ureter (<9 mm im Durchmesser)
Dr. Andrew C. Meltzer von der George Washington University School of Medicine & Health Sciences in Washington, D.C. und Kollegen randomisierten 512 Patienten, die in einer Notfallstation mit symptomatischem Harnstein im Ureter (<9 mm im Durchmesser) aufgenommen wurden, auf die Behandlung mit Tamsulosin (0,4 mg) oder Placebo täglich für 28 Tage.
Passage der Harnsteine
Die Forscher fanden heraus, dass die Wahrscheinlichkeiten für die Passage der Harnsteine in der Tamsulosin-Gruppe 50 Prozent und in der Placebogruppe 47 Prozent betrugen (relatives Risiko 1,05; 95,8 Prozent Konfidenzintervall, 0,87 bis 1,27; P = 0,60).
Keines der sekundären Ergebnisse (Zeit bis zur Steinpassage, Rückkehr zur Arbeit, Einnahme von Schmerzmitteln, Krankenhausaufenthalt, operativer Eingriff und wiederholter Besuch der Notaufnahme) waren signifikant.
Für Notfallpatienten, die eine Nierenkolik aufgrund von Harnleitersteinen kleiner als 9 mm aufweisen, scheint Tamsulosin die Steinpassage nicht zu fördern, schreiben die Autoren. Richtlinien für die medizinische Behandlung von Harnsteinen müssen überarbeitet werden, schließen sie.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Intern Med. Published online June 18, 2018. doi:10.1001/jamainternmed.2018.2259