Taselisib

Brustkrebs: Medikament verstärkt Tumorschrumpfung

08.09.2017 Die Zugabe von Taselisib zu Letrozol vor der Operation verbesserte signifikant die Ergebnisse für Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium, die sowohl Östrogenrezeptor-positiv als auch HER2-negativ (ER+/HER2-) waren, laut den Ergebnissen der LORELEI-Studie, die auf dem ESMO 2017 Kongress in Madrid vorgestellt wurden.

Wirkstoff

Taselisib ist ein alpha-spezifischer PI3K-Hemmer, der den das Krebswachstum fördernden Signalweg PIK3 blockiert.

LORELEI hatte 334 postmenopausale Patientinnen mit ER+/HER2-, Stadium I-III, operierbaren Brustkrebs im Frühstadium aufgenommen.

Bei allen wurde das Gewebe auf PIK3CA-mutante Krebszellen untersucht und sie erhielten randomisiert Letrozol plus entweder ein Placebo (n=168) oder Taselisib (n=166) für 16 Wochen, um ihren Tumor vor der Operation zu verkleinern.

Objektive Ansprechrate

Die Studie hatte zwei primäre Endpunkte: die objektive Ansprechrate (ORR) – Messung der Tumorgröße mittels Magnetresonanztomographie; und die pathologische Gesamtansprechrate (pCR) – Maß für das Vorhandensein von Krebszellen am Ort nach der chirurgischen Entfernung des Tumors.

Die Studie zeigte, so Studienautorin Dr. Cristina Saura vom Vall d’Hebron Universitätskrankenhaus in Barcelona, dass die ORR bei mit Taselisib behandelten Patientinnen besser war im Vergleich zu Placebo (50% versus 39,3%, Odds Ratio [OR] 1,55,95% CI 1,00-2,38, P = 0,049), aber es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen bei der pCR.

PIK3CA-mutierte Krebszellen

Unter den 152 Patientinnen, bei denen PIK3CA-mutierte Krebszellen bei Studienbeginn entdeckt wurden, wirkte Taselisib besonders gut: 56,2% zeigten eine ORR im Vergleich zu 38% der Patientinnen, die Placebo erhielten (Odds Ratio [OR] 2,03,95%CI 1,06-3,88, p = 0,033).

Nebenwirkungen

Stopp der Behandlung bzw. Dosisreduktion traten bei 10,8% bzw. 11,4% der Patientinnen unter Taselisib auf.

Zu den häufigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen (Grad 3 und 4) im Zusammenhang mit dem Medikament zählten Magen-Darm-Störungen (7,8%), Infektionen (4,8%), Haut-/subkutane Gewebestörungen (4,8%), Gefäßerkrankungen (3,6%) sowie Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen (3,6%) einschließlich Hyperglykämie (1,2%).

Obwohl es einen plötzlichen Tod in der mit Taselisib behandelten Gruppe gab, bewerteten die Studienärzte das Ereignis für unabhängig vom Medikament.
© arznei-news.de – Quelle: ESMO 2017 Congress, Sept. 2017

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