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- 04.09.2019 Es gibt keine Belege, dass Testosteron die kognitive Empathie reduziert
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Studie findet keine Belege, dass Testosteron die kognitive Empathie reduziert
04.09.2019 Eine neue Studie unter der Leitung von Gideon Nave von der Penn’s Wharton School zeigt in zwei randomisierten kontrollierten Studien zur Verabreichung von Testosteron an fast 650 Männer, dass es keinen Hinweis auf einen Zusammenhang mit kognitiver Empathie, der Fähigkeit, die Gefühle anderer zu erkennen, gibt – eine Fähigkeit, die bei Menschen mit Autismus charakteristisch gestört ist.
Messung der empathischen Fähigkeiten
Um genauere Daten über die Verbindung zwischen dem Hormon Testosteron und der empathischen Fähigkeit (als in bisherigen Studien) zu erhalten, verabreichten die Wissenschaftler 643 gesunden Männern Testosterongel oder Placebo und ließen sie Fragebogen ausfüllen und Verhaltensaufgaben ausführen, die die kognitive Empathie messen sollten.
Den Teilnehmern wurde dann ein Foto der Augen eines Schauspielers gezeigt und sie wurden gebeten, den emotionalen Zustand auszuwählen, der ihren Ausdruck am besten beschreibt. Alle Teilnehmer ließen auch ihr 2-D:4-D-Verhältnis (Längenverhältnis des 2. zum 4. Fingers – einige Wissenschaftler nehmen einen Zusammenhang mit der Testosteron-Sensitivität an) messen.
Kein Zusammenhang
Während das Testosterongel den Hormon-Spiegel der Teilnehmer erhöhte, fanden die Forscher keinen Beleg dafür, dass die Testosteronverabreichung die Leistung bei Tests der kognitiven Empathie beeinträchtigte. Sie fanden auch keinen Zusammenhang zwischen der Leistung der Teilnehmer bei den Tests und ihrem 2-D:4-D-Verhältnis.
Die Ergebnisse sind eindeutig, sagt Nave. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Fehlen von Belegen kein Beweis für ein Nichtvorhandensein ist. Die Befunde schließen mögliche indirekte Wirkungen nicht aus. Die Wirkung scheint komplex und nicht linear zu sein. Die Realität ist in der Regel nicht so simpel, sagt Nave.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences / ResearchGate – doi: https://doi.org/10.1101/516344