Dexmedetomidin reduziert Inzidenz perioperativer unerwünschter Atemwegsereignisse bei Kindern, die sich einer Tonsillektomie und Adenoidektomie unterziehen – im Vergleich zu Midazolam
10.08.2022 Bei Kindern, die sich einer elektiven Tonsillektomie und Adenoidektomie unterziehen, ist die Inzidenz perioperativer respiratorischer unerwünschter Ereignisse (PRAE) geringer, wenn sie eine Prämedikation mit intranasalem Dexmedetomidin erhalten. Dies geht aus einer online in JAMA Network Open veröffentlichten Studie hervor.
Dr. Fangming Shen von der Xuzhou Medical University in China und Kollegen untersuchten die Auswirkungen einer Prämedikation mit intranasalem Dexmedetomidin oder Midazolam auf das Auftreten von PRAE bei Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren, die sich von Oktober 2020 bis Juni 2021 einer elektiven Tonsillektomie und Adenoidektomie unterziehen mussten. Die Teilnehmer erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder intranasales Midazolam, intranasales Dexmedetomidin oder intranasale Kochsalzlösung zur Kontrolle (124, 124 bzw. 125 Kinder).
- Die Forscher stellten fest, dass bei den Kindern in der Midazolam-Gruppe die Wahrscheinlichkeit für PRAE höher war als in der Gruppe mit normaler Kochsalzlösung, während bei den Kindern in der Dexmedetomidin-Gruppe die Wahrscheinlichkeit für PRAE geringer war (bereinigte Odds Ratios 1,99 bzw. 0,45), nachdem sie um Störfaktoren wie Alter, Geschlecht, körperlichen Status der American Society of Anesthesiologists, Body Mass Index, obstruktive Schlafapnoe, Infektionen der oberen Atemwege und Passivrauchen bereinigt worden waren.
- Die Midazolam-Gruppe hatte ein höheres Risiko für PRAE als die Dexmedetomidin-Gruppe (bereinigte Odds Ratio 4,44), aber es wurden keine anderen schwerwiegenden klinischen unerwünschten Ereignisse beobachtet.
„Wenn keine besonderen Kontraindikationen vorliegen, empfehlen wir die Dexmedetomidin-Sedierung vor der Operation bei Kindern, die sich einer Tonsillektomie und Adenoidektomie unterziehen“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2022;5(8):e2225473. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.25473