Infos
- News: Studien / Forschung; Zulassung
- Indikation / Anwendung / Krankheiten
- Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit
- Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise von Larotrectinib
- Hersteller / Entwickler bzw. Vertrieb: Bayer AG
- ATC-Code: L01XE53
- Medikamentengruppe: Antineoplastische und immunmodulierende Mittel, antineoplastische Mittel, Proteinkinase-Inhibitoren
Indikation / Anwendung / Krankheiten
Vitrakvi als Monotherapie wird zur Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit soliden Tumoren mit einer neurotrophen Tyrosin-Rezeptor-Kinase (NTRK)-Genfusion angewendet,
- bei denen eine lokal fortgeschrittene oder metastasierte Erkrankung vorliegt oder eine Erkrankung, bei der eine chirurgische Resektion wahrscheinlich zu schwerer Morbidität führt, und
- für die keine zufriedenstellenden Therapieoptionen zur Verfügung stehen.
News
- 27.11.2018 Solide Tumoren mit einem NTRK-Fusionsprotein: FDA-Zulassung für Vitrakvi … zum Artikel
- 26.07.2019 EU: Solide Tumoren mit NTRK-Genfusion – CHMP-Zulassungsempfehlung
- 23.09.2019 Solide Tumoren mit einer neurotrophen Tyrosin-Rezeptor-Kinase (NTRK)-Genfusion: EU-Zulassung
- 20.09.2020 ESMO Virtual Congress 2020: Neue Daten untermauern das starke klinische Profil von Vitrakvi für Patienten aller Altersgruppen mit TRK-Fusionskrebs einschließlich Lungen- und Schilddrüsentumoren … zum Artikel
- Weitere Infos, News zu Larotrectinib
EU: Solide Tumoren mit NTRK-Genfusion – CHMP-Zulassungsempfehlung
26.07.2019 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Vitrakvi (aktive Substanz ist Larotrectinib) der Firma Bayer AG als orale Lösung (20 mg/ml) und Hartkapseln (25 und 100 mg) für die Behandlung von soliden Tumoren mit neurotropher Tyrosin-Rezeptor-Kinase (NTRK) Genfusion.
Wirkstoff, Wirkweise
Der Wirkstoff von Vitrakvi ist Larotrectinib, ein Inhibitor der Tropomyosin-Rezeptorkinase (TRK) (ATC-Code L01XE53). Er zielt auf Zellen mit konstitutiver Aktivierung von TRK-Proteinen, die aus Genfusionen resultieren.
Der Nutzen von Vitrakvi liegt in dessen objektiver Ansprechrate und Ansprechdauer bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen, metastasierten soliden Tumoren, die eine NTRK-Genfusion aufweisen und keine zufriedenstellenden Behandlungsmöglichkeiten haben.
Wirksamkeit
Wirksamkeit und Sicherheit von Vitrakvi wurden in drei einarmigen Studien (d.h. Studien ohne Kontrollgruppe) untersucht, an denen insgesamt 102 krebskranke Erwachsene und Kinder teilnahmen. Diese Patienten hatten entweder bereits eine Standardtherapie erhalten, hätten sich einer entstellenden Operation unterziehen müssen oder hatten nicht auf die verfügbaren Therapien angesprochen.
Der Anteil der Patienten, die auf eine Behandlung mit Vitrakvi ansprachen, betrug 67%. Von diesen hielt das Ansprechen sechs Monate oder länger bei 88% und 12 Monate oder länger bei 75% an. Tumoransprechen zeigte sich sowohl bei seltenen Tumorarten wie dem infantilen Fibrosarkom und Speicheldrüsentumoren als auch bei häufigen Erkrankungen wie Lungen- und Darmkrebs.
Die häufigsten Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Erschöpfung, erhöhte Alanin-Transaminase, Benommenheit, erhöhte Aspartat-Transaminase, Verstopfung, Übelkeit, Anämie und Erbrechen.
Indikation
Die vollständige Indikation bei Zulassung wäre:
Vitrakvi ist als Monotherapie für die Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten mit soliden Tumoren indiziert, die eine neurotrophische Tyrosinrezeptorkinase (NTRK)-Genfusion aufweisen,
- die eine Erkrankung aufweisen, die lokal fortgeschritten, metastatisch ist oder bei der eine chirurgische Resektion wahrscheinlich zu einer schweren Morbidität führt, und
- die keine zufriedenstellenden Behandlungsmöglichkeiten haben.
© arznei-news.de – Quelle: EMA
Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit
Wie alle Arzneimittel kann auch Vitrakvi Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn bei Ihnen eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen auftritt:
- Schwindelgefühl, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder ein brennendes Gefühl in Händen und Füßen (sehr häufige Nebenwirkung, kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen), Schwierigkeiten, normal zu gehen (häufige Nebenwirkung, kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen). Dies könnten Hinweise auf Probleme mit dem Nervensystem sein.
Ihr Arzt kann beschließen, Ihre Dosis zu verringern, die Behandlung auszusetzen oder sie endgültig abzubrechen.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken:
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
- Sie sind möglicherweise blass und haben Herzklopfen, was Symptome bei einer Abnahme der roten Blutkörperchen (Anämie) sein können
- Grippe-ähnliche Symptome einschließlich Fieber, was Symptome bei einer Abnahme der weißen Blutkörperchen (Neutropenie und Leukopenie) sein können
- Übelkeit oder Erbrechen
- Verstopfung
- Muskelschmerzen (Myalgie)
- Muskelschwäche
- Erschöpfung (Fatigue)
- Anstieg der Leberenzyme in Blutuntersuchungen
- Gewichtszunahme.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
- Veränderung des Geschmacksempfindens (Dysgeusie)
- Anstieg der „Alkalischen Phosphatase“ in Blutuntersuchungen (sehr häufig bei Kindern).
Arznei-News.de – Quellenangabe: Europäische Kommission – EPAR – 23. September 2019
Solide Tumoren mit einer neurotrophen Tyrosin-Rezeptor-Kinase (NTRK)-Genfusion: EU-Zulassung
23.09.2019 Die Europäische Kommission hat am 23. September 2019 dem Medikament Vitrakvi (Wirkstoff ist Larotrectinib) der Firma Bayer AG die Zulassung erteilt.
Das Medikament ist indiziert für die Behandlung von soliden Tumoren mit einer neurotrophen Tyrosin-Rezeptor-Kinase (NTRK)-Genfusion (s. genaue Indikation).
© arznei-news.de – Quelle: EC, 2019