Colchicin bei Herzerkrankungen

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Colchicin reduziert das Risiko für klinische kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten mit chronischer koronarer Herzkrankheit (KHK)

01.09.2020 Colchicin reduziert das Risiko für klinische kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten chronischer koronarer Herzkrankheit (KHK) laut den Ergebnissen der LoDoCo2-Studie, die auf dem ESC-Kongress 2020 vorgestellt wurden.

Die LoDoCo-Pilotstudie (Low Dose Colchicine) ergab, dass Colchicin in einer Dosis von 0,5 mg einmal täglich sicher und wirksam zur Vorbeugung von kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit ist.

Die LoDoCo2-Studie randomisierte 5.552 Patienten mit chronischer Koronarerkrankung, die während einer 30-tägigen offenen Anlaufphase gegenüber Colchicin tolerant waren, mit Colchicin 0,5 mg täglich oder einem passenden Plazebo vor dem Hintergrund einer Lipidsenkung und einer antithrombotischen Therapie.

Wirksamkeit

Der primäre Endpunkt war ein Kompositum aus kardiovaskulärem Tod, Myokardinfarkt, ischämischem Schlaganfall oder ischämiebedingter koronarer Revaskularisierung.

Während einer medianen Nachbeobachtung von fast 30 Monaten trat der primäre Endpunkt bei 187 (6,8%) Patienten in der Colchicin-Gruppe und 264 (9,6%) Patienten in der Placebo-Gruppe auf (Hazard Ratio [HR] 0,69; 95% Konfidenzintervall [CI] 0,57-0,83; p<0,001).

Bei getrennter Analyse der Komponenten des primären Endpunkts zeigte sich bei allen Endpunkten ein einheitlicher Trend, und sowohl Myokardinfarkt als auch ischämiebedingte Koronarrevaskularisierung waren in der Colchicin-Gruppe signifikant seltener.

Verträglichkeit; Nebenwirkungen

Mehr als 90% der Patienten zeigten sich gegenüber offen deklariertem Colchicin verträglich. Von den Intoleranten berichteten die meisten über vorübergehende gastrointestinale Symptome.

Von den Patienten in der Studie wurde niedrig dosiertes Colchicin längerfristig gut vertragen: Die Rate der dauerhaften Absetzung war gering (<10%) und ähnlich hoch wie bei den Patienten, die ein Placebo erhielten.

Während einer maximalen Nachbeobachtungszeit von fünf Jahren war niedrig dosiertes Colchicin nicht mit ernsthaften unerwünschten Wirkungen (Nebenwirkungen) verbunden.

Neutropenie und Myotoxizität waren selten und unter Colchicin nicht häufiger als unter Placebo. Bei der kombinierten Statintherapie traten auch bei hohen Statindosen keine ungünstigen Effekte auf. Auch das Risiko einer Infektion, die zu einem Krankenhausaufenthalt oder zum Tod oder zu neuem oder tödlichem Krebs führte, unterschied sich nicht zu Placebo.
© arznei-news.de – Quellenangabe: ESC.

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