Geringerer Einsatz von Psychopharmaka, blutdrucksenkenden Mitteln und Asthmamedikamenten beobachtet; Zusammenhang wird durch Body-Mass-Index abgeschwächt

19.01.2023 Laut einer in der Fachzeitschrift Occupational & Environmental Medicine online veröffentlichten Studie gehen häufiges Aufsuchen von Grünflächen bei Stadtbewohnern mit einer geringeren Inanspruchnahme von Psychopharmaka, Blutdrucksenkern und Asthma-Medikamenten einher.
Dr. Anu W. Turunen vom Finnischen Institut für Gesundheit und Wohlfahrt in Kuopio und Kollegen untersuchten in einer 2015 bis 2016 in Finnland durchgeführten Studie mit 7.321 Teilnehmern, ob die Exposition gegenüber grünen und blauen Flächen in städtischen Umgebungen mit der psychischen und physischen Gesundheit in Zusammenhang steht.
- Die Forscher beobachteten keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl/Größe der grünen (z.B. Parks, Wiesen) und blauen (Wasser) Flächen in Wohngebieten oder der Aussicht auf Grün- und Wasserflächen von zu Hause aus und der Einnahme von Medikamenten.
- Eine geringere Wahrscheinlichkeit der Einnahme von Psychopharmaka (Odds Ratio 0,67 bzw. 0,78 für drei- bis viermal bzw. fünfmal oder öfter pro Woche), blutdrucksenkenden Medikamenten (Odds Ratio 0,64 bzw. 0,59) und Asthmamedikamenten (Odds Ratio 0,74 bzw. 0,76) wurde in Verbindung mit der Häufigkeit von Grünflächenbesuchen festgestellt.
- Die Zusammenhänge schwächten sich nach Anpassung an den Body-Mass-Index ab, aber es wurden keine beständigen Wechselwirkungen mit Indikatoren des sozioökonomischen Status festgestellt.
„Häufigere Besuche von Grünflächen waren in der Hauptstadtregion Helsinki mit einem geringeren Einsatz von Psychopharmaka, Antihypertensiva und Asthma-Medikamenten verbunden“, schreiben die Autoren. „Die Menge der Grün- und Wasserflächen in den Wohngebieten und die Aussicht auf Grün- und Wasserflächen von zu Hause aus waren jedoch nicht mit diesen Gesundheitsindikatoren verbunden.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: Occupational and Environmental Medicine 2023;80:111-118.