Positive Ergebnisse in Phase-I-Studie bei fortgeschrittenen soliden Tumoren
04.07.2016 RedHill Biopharma hat positive Endergebnisse aus einer Phase-I-Studie zu Yeliva (ABC294640) bei fortgeschrittenen soliden Tumoren veröffentlicht.
Wirkstoff
Yeliva ist ein First-in-Class, oral verabreichter Sphingosin-Kinase-2 (SK2) selektiver Inhibitor mit Anti-Krebs- und entzündungshemmenden Aktivitäten, der auf mehrere onkologische, Entzündungs- und Magen-Darm-Indikationen abzielt. Durch Hemmung des Enzyms SK2 blockiert Yeliva die Synthese von Sphingosin-1-Phosphat (S1P), ein Lipid Signalmolekül, das Krebswachstum und pathologische Entzündungen begünstigt.
Wirksamkeit in Phase I Studie
Die endgültigen Ergebnisse der Phase-I-Studie zeigten, dass Yeliva sicher an Krebspatienten in therapeutischen Dosen verabreicht werden kann, Die Studie umfasst die erste Längsschnittanalyse von Plasma S1P Werten als potenzieller pharmakodynamischer Biomarker für die Aktivität eines Sphingolipid-abzielenden Medikaments.
Die Verabreichung von Yeliva führte zu einem raschen und ausgeprägten Rückgang der S1P-Werte in den ersten 12 Stunden mit Rückkehr zum Ausgangswert nach 24 Stunden, die mit der Clearance des Arzneimittels einherging. Darüber hinaus hatte ein Patient eine verlängerte partielle Remission und mehrere Patienten zeigten eine verlängerte Stabilisierung der Erkrankung.
Die primären Ziele der Studie waren: Identifikation der
- maximal verträglichen Dosis (MTD),
- dosislimitierenden Toxizitäten (DLT) und
- die Bewertung der Sicherheit von Yeliva.
Die primären Ziele wurden erreicht und das Medikament wurde als sicher und gut verträglich befunden.
Nebenwirkungen
Die häufigsten Grad 1-2 Nebenwirkungen waren Müdigkeit und Übelkeit. Mehrere Patienten berichteten über leichte neuropsychiatrische Symptome wie Angst und Stimmungsschwankungen. Diese verschwanden schnell wieder nach Absetzen der Studienmedikation. Alle behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse waren rasch nach Dosisreduktion oder Absetzen des Medikaments reversibel.
Pharmakokinet und Pharmakodynamik
Die sekundären Ziele der Studie, die pharmakokinetischen (PK) und pharmakodynamischen (PD) Eigenschaften von Yeliva zu bestimmen und seine Anti-Tumor-Aktivität zu bewerten, wurden ebenfalls erfüllt.
Unter den 16 Patienten, die hinsichtlich des Ansprechens nach RECIST 1.1-Kriterien (Response-Kriterien für die Bewertung bei soliden Tumoren) bewertbar waren, zeigte ein Teilnehmer ein Teilansprechen mit einem progressionsfreien Überleben von 16,9 Monaten und sechs Probanden hatten eine stabile Erkrankung mit einem progressionsfreien Überleben zwischen 3,5 und 17,6 Monaten. Von den drei Patienten mit Gallengangskarzinom zeigte einer Teilansprechen und die beiden anderen eine stabile Erkrankung, einer seit über einem Jahr. Yeliva wurde gut über einen längeren Zeitraum in Dosen toleriert, die die erwarteten pharmakodynamischen Wirkungen induzierten.
Ein wichtiger Unterscheidungspunkt zwischen Yeliva und den beiden anderen Substanzen, die auf den S1P-Rezeptor wirken: Gilenya – Fingolimod-Hydrochlorid, zugelassen für die Behandlung von Multipler Sklerose, und Ozanimod-Hydrochlorid, das sich derzeit in der Entwicklung für die Behandlung von Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Multiple Sklerose befindet, ist, dass es bei Yeliva nur zu einer geringen Abnahme der Lymphozytenzahl kam.
© arznei-news.de – Quelle: RedHill Biopharma, Juni 2016
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