Akute Depression: Antidepressiva-Kombo vs. Monotherapie

Kombinationen mit einem Antagonisten der präsynaptischen α2-Autorezeptoren können eine Option für Depressionen sein, die auf eine Monotherapie nicht ansprechen

Akute Depression: Antidepressiva-Kombo vs. Monotherapie

23.02.2022 Kombinationen von Antidepressiva führen bei Erwachsenen mit akuter Depression zu besseren Behandlungsergebnissen als eine Monotherapie. Dies geht aus einer in JAMA Psychiatry veröffentlichten Übersichtsarbeit hervor.

Die Studie

Dr. Jonathan Henssler von der Universität Köln in Deutschland und seine Kollegen führten eine systematische Literaturrecherche durch, um randomisierte klinische Studien (RCT) zu identifizieren, in denen Antidepressiva-Kombinationen mit einer Antidepressiva-Monotherapie bei erwachsenen Patienten mit akuter Depression verglichen wurden.

Resultate zur Wirksamkeit

In einer auf den Daten von 39 RCT (6.751 Patienten) basierten Metaanalyse fanden die Forscher heraus, dass eine Kombinationsbehandlung statistisch signifikant mit besseren Behandlungsergebnissen als eine Monotherapie verbunden war (standardisierte mittlere Differenz [SMD]: 0,31).

Die Kombination aus einem Wiederaufnahmehemmer und einem Antagonisten der präsynaptischen α2-Autorezeptoren war anderen Kombinationen überlegen (SMD: 0,37).

Kombinationen mit Bupropion waren einer Monotherapie nicht überlegen (SMD: 0,10).

Bei allen Behandlungen gab es eine ähnliche Anzahl von Studienabbrüchen und Abbrüchen aufgrund von unerwünschten Ereignissen (Nebenwirkungen).

Die Ergebnisse blieben trotz der Heterogenität der Studien und eines Hinweises auf eine Publikationsverzerrung bei den vordefinierten sekundären Ergebnissen sowie bei Sensitivitäts- und Untergruppenanalysen, einschließlich Analysen, die sich auf Studien mit einem geringen Risiko für Verzerrungen beschränkten, stabil.

Die Kombinationstherapie mit einem Antagonisten der präsynaptischen α2-Autorezeptoren könnte eine wirksame und sichere antidepressive Behandlungsoption für Patienten sein, die nicht auf eine Monotherapie ansprechen, und eine potenzielle Erstlinientherapie bei schweren Depressionen darstellen, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. Published online February 16, 2022. doi:10.1001/jamapsychiatry.2021.4313

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