Studie untersuchte Zusammenhang zwischen Exposition gegenüber Antiepileptika in der Schwangerschaft und Epilepsierisiko beim Kind
02.03.2024 Die Zusammenhänge zwischen der pränatalen Exposition gegenüber bestimmten Medikamenten gegen Epilepsie und dem Epilepsierisiko bei Kindern sind laut einer in JAMA Network Open veröffentlichten Studien in Sensitivitätsanalysen reduziert.
Dr. Julie Werenberg Dreier von der Universität Aarhus in Dänemark und Kollegen untersuchten, ob die Einnahme von Valproat und anderen Antiepileptika während der Schwangerschaft bei Müttern mit Epilepsie mit dem Epilepsierisiko ihrer Kinder in Zusammenhang steht.
Die Studie umfasste 38.663 Kinder von Müttern mit Epilepsie; die Kinder wurden von der Geburt an über einen Zeitraum von durchschnittlich 7,2 Jahren beobachtet.
- Die Forscher fanden heraus, dass das Epilepsierisiko für Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft Valproat einnahmen, im Vergleich zu 22.207 Kindern von Müttern, die während der Schwangerschaft keine Antiepileptika einnahmen, erhöht war (bereinigte Hazard Ratios [aHRs]: 2,18 für die Monotherapie und 2,10 für die Polytherapie).
- Es wurde jedoch kein dosisabhängiger Zusammenhang festgestellt, und das Risiko für Epilepsie war bei Geschwistern, deren Mütter Valproat während der Schwangerschaft eingenommen bzw. nicht eingenommen hatten, ähnlich.
- Ein erhöhtes Risiko für Epilepsie wurde in Verbindung mit einer pränatalen Exposition gegenüber einer Topiramat-Monotherapie festgestellt (aHR: 2,32); das Risiko war bei höheren Dosen größer und wurde durch Vergleiche mit Kindern von Müttern, die Topiramat vor der Schwangerschaft abgesetzt hatten, abgeschwächt.
- Ein erhöhtes Epilepsierisiko wurde auch im Zusammenhang mit der pränatalen Exposition gegenüber einer Clonazepam-Monotherapie beobachtet (aHR: 1,90), aber weitere Analysen waren aufgrund der begrenzten Nachbeobachtungszeit und der geringen Fallzahlen nicht möglich.
„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die pränatale Antiepileptika-Exposition das Epilepsie-Risiko bei Kindern von Müttern mit Epilepsie nicht erhöht und deuten darauf hin, dass die Unterschiede eher mit anderen zugrundeliegenden Faktoren assoziiert sind (z.B. möglicherweise die Erblichkeit der mütterlichen Epilepsie)“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2024;7(2):e2356425. doi:10.1001/jamanetworkopen.2023.56425