Vorhofflimmern: Forscher zeigen Nutzen und Risiken der Fortsetzung der oralen Antikoagulationstherapie nach Katheterablation auf
21.12.2023 Die Katheterablation ist weltweit zu einer Standardbehandlung für Vorhofflimmern geworden. Eine Konsenserklärung von Experten zu diesem Verfahren empfiehlt, dass die Entscheidung über die Fortsetzung der oralen Antikoagulation nach der Ablation auf dem Schlaganfallrisiko und den Präferenzen des Patienten beruhen sollte. Es gibt jedoch keine aktuellen groß angelegten Studien, die die Risiken und den Nutzen der Fortsetzung einer oralen Antikoagulationstherapie nach einer Katheterablation bei Vorhofflimmern untersuchen.
Dr. Yoshitaka Iwanaga leitete ein Forscherteam bei der Durchführung einer landesweiten Kohortenstudie. Dabei wurden administrative Daten verwendet, die fast alle Krankenversicherungen in Japan umfassen. In der Studie wurden die Rate der Fortsetzung der oralen Antikoagulation nach der Ablation und die Häufigkeit von thromboembolischen Ereignissen und schweren Blutungen im Zusammenhang mit der oralen Antikoagulationstherapie im Verhältnis zum Thromboembolierisiko untersucht.
Die Forschungsergebnisse wurden im European Heart Journal veröffentlicht.
Nach der Katheterablation setzten 71 % der Patienten die orale Antikoagulationstherapie nach sechs Monaten und 53 % nach einem Jahr fort. Die Fortsetzungsrate war bei Patienten mit einem höheren CHADS2-Score höher als bei Patienten mit einem niedrigeren Score.
Die Fortsetzung der oralen Antikoagulationstherapie nach sechs Monaten postoperativ nach einer Katheterablation war bei Patienten mit einem CHADS2-Score von ≤ 2 mit einem höheren Risiko und bei Patienten mit einem CHADS2-Score von ≥ 3 mit einem geringeren Risiko für Thromboembolien verbunden.
„Eine beträchtliche Anzahl von Patienten setzte ihre orale Antikoagulationstherapie nach einer Katheterablation bei Vorhofflimmern in Japan fort, aber unsere Ergebnisse unterstützen die Strategie des Absetzens oraler Antikoagulanzien nach einer Katheterablation bei Patienten mit einem geringeren Thromboembolierisiko“, sagt Dr. Koshiro Kanaoka
Diese Forschungsergebnisse könnten den Leistungserbringern im Gesundheitswesen wichtige Erkenntnisse liefern, wenn es um die Frage geht, ob eine orale Antikoagulanzientherapie nach einer Katheterablation bei Vorhofflimmern fortgesetzt werden soll.
© arznei-news.de – Quellenangabe: European Heart Journal (2023). DOI: 10.1093/eurheartj/ehad798