Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu diesen Medikamenten
- März 2013 Zusätzliche Antipsychotika sind bei Depression eher schädlich
- 01.10.2020 Einsatz von Antipsychotika zur Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen sind mit höherer Sterblichkeit verbunden … zum Artikel
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Zusätzliche Antipsychotika sind bei Depression eher schädlich
23.03.2013 Atypische antipsychotische Medikamente für die adjunktive (zusätzlich eingesetzte) Behandlung von Depression zeigen nur geringen Nutzen und keine Verbesserung bei der Lebensqualität, dafür Nebenwirkungen, laut einer online in PLOS Medicine herausgegebenen Forschungsstudie.
Glen I. Spielmans, Ph.D. von der Metropolitan State University in St. Paul, Minn, USA, und Kollegen führten eine systematische Übersichts- und Metaanalyse von 14 kurzfristigen (vier bis 12 Wochen) randomisierten klinischen Studien mit 3.549 Teilnehmern durch, die adjunktive Antipsychotika mit Placebos bei der Behandlung von Depression verglichen.
Eingesetzte atypische Neuroleptika
Die Antipsychotika, die in der Studie untersucht wurden, waren
- Aripiprazol,
- Olanzapin + Fluoxetin,
- Quetiapin und
- Risperidon.
Die Ergebnisse zeigten nur einen kleinen Nutzen der Antipsychotika bei der Reduzierung der Depressionssymptome. Aber als die Forscher nach den wichtigeren Ergebnissen schauten – ob die Patienten eine Verbesserung der Lebensqualität erfuhren – wurde keine Wirkung entdeckt.
„Bei der Lebensqualität und bei der Bewältigung des täglichen Lebens gab es so gut wie keine Hinweise darauf, dass die Neuroleptika irgendwas bewirkten“, sagte Spielmans.
Nebenwirkungen
Atypische Antipsychotika stehen im Zusammenhang mit recht negativen Nebenwirkungen, wie: Gewichtszunahme, Akathisie (ein Gefühl der Unruhe), Schläfrigkeit und anormale Ergebnisse bei Cholesterin und andere stoffwechselbezogenen Labortests.
Keine Empfehlung für zusätzliche atypische Neuroleptika
„Zusammengefasst“, schreiben Spielmans und seine Koautoren“, zeigt unsere Meta–Analyse folgendes:
- eine leichte Verbesserung bezüglich klinischer depressiver Symptome,
- so gut wie keinen Nutzen für das allgemeine Wohlbefinden und
- reichliche Belege für potenzielle behandlungsgebundene schädliche Auswirkungen“
„Wir empfehlen depressiven Patienten vorsichtig zu sein, sich über die aktuelle Forschung zu informieren und sich mit ihrem Arzt über Risiken und Nutzen zu unterhalten“, sagte Spielman.
© arznei-news.de – Quelle: PLOS Medicine, März 2013
Einsatz von Antipsychotika zur Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen sind mit höherer Sterblichkeit verbunden
01.10.2020 In PLOS ONE veröffentlichte Studienbefunde berichten über ein erhöhtes Sterberisiko bei Erwachsenen mit Depression, bei denen eine unterstützende Behandlung mit neueren antipsychotischen Medikamenten eingeleitet wurde, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die ein zweites Antidepressivum erhielt.
Obwohl Antidepressiva die pharmakologische Erstlinienbehandlung von Depressionen sind, sprechen viele Menschen auf die erste Anwendung nicht an. Nachfolgende Behandlungsmöglichkeiten umfassen den Wechsel zu einem anderen Antidepressivum, gefolgt von verschiedenen unterstützenden Strategien, darunter die Augmentation mit einem zweiten Antidepressivum oder mit neueren Antipsychotika wie Aripiprazol, Quetiapin und Olanzapin.
Die Forscher untersuchten die Daten von 39.582 Medicaid-Begünstigten im Alter von 25 bis 64 Jahren aus den Jahren 2001 bis 2010, die mit dem National Death Index verknüpft sind. Nach einer Behandlungsphase mit einem einzelnen Antidepressivum leiteten die Studienpatienten entweder eine Ergänzung mit einem neueren Antipsychotikum oder mit einem zweiten Antidepressivum ein.
Die Forscher fanden einen relativen Anstieg des Sterblichkeitsrisikos um 45 Prozent bei denjenigen, die ein neueres Antipsychotikum einnahmen, was in der Studienkohorte zu einem zusätzlichen Todesfall pro 265 Personen in einem Jahr führte.
Obwohl diese Befunde repliziert werden müssen und keine Kausalität belegen können, sollten sich Ärzte, die Erwachsene mit Depressionen behandeln, über das Potenzial für eine erhöhte Mortalität im Zusammenhang mit neueren Antipsychotika bewusst sein, schreiben die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: PLOS ONE (2020). journals.plos.org/plosone/arti … journal.pone.0239206.
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