Welche Medikamente können den Blutdruck erhöhen?
15.05.2021 Fast jeder fünfte Erwachsene mit Bluthochdruck nimmt Medikamente ein, die den Blutdruck erhöhen können, wie z. B. Antidepressiva, NSAID (wie Ibuprofen und Naproxen), orale Steroide (zur Behandlung von Erkrankungen wie Gicht, Lupus, rheumatoider Arthritis oder nach einer Organtransplantation).
Fast jeder fünfte Erwachsene mit Bluthochdruck berichtet über die Einnahme von Medikamenten, die mit einer Erhöhung des Blutdrucks verbunden sind. Dies geht aus einer Studie hervor, die auf der Jahrestagung des American College of Cardiology vorgestellt wurde.
Dr. John Vitarello vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston und Kollegen nutzten Daten aus dem National Health and Nutrition Examination Survey (10.676 Teilnehmer; 2015 bis 2016 und 2017 bis 2018), um Medikamente zu bestimmen, die mit einer Blutdruckerhöhung verbunden sind.
Ergebnisse
Die Forscher fanden heraus, dass 47,2 Prozent der Teilnehmer Bluthochdruck hatten, von denen 79,5 Prozent einen Blutdruck über dem empfohlenen Zielwert von 130/80 mm Hg hatten.
Fast jeder fünfte Erwachsene mit Bluthochdruck (19,0 Prozent) gab an, ein oder mehrere blutdrucksteigernde Medikamente zu verwenden, während 3,3 Prozent angaben, mehrere blutdrucksteigernde Medikamente zu verwenden.
Unter den Erwachsenen mit Bluthochdruck waren die häufigsten Klassen von blutdrucksteigernden Medikamenten
- Antidepressiva (8,9 Prozent),
- nichtsteroidale Entzündungshemmer / NSAID (7,2 Prozent) und
- Steroide (2,2 Prozent).
Das Absetzen eines einzigen blutdrucksteigernden Medikaments könnte die Kontrollrate des Bluthochdrucks in der Bevölkerung um schätzungsweise 4,8 Prozent verbessern, schreiben die Studienautoren.
Dies sind häufig eingenommene Medikamente – sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige Medikamente – die den unbeabsichtigten Nebeneffekt haben können, den Blutdruck zu erhöhen und negative Auswirkungen auf unsere Herzgesundheit haben können, sagte Vitarello in einer Erklärung. Basierend auf den Ergebnissen müssen wir uns der Polypharmazie bei älteren Erwachsenen, die auch die höchste Belastung durch Bluthochdruck haben, stärker bewusst sein, schließt er.
© arznei-news.de – Quellenangabe: The American College of Cardiology.