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Studie: Cannabis bietet sofortige Linderung der Symptome einer Depression
03.07.2020 Forscher an der Universität von New Mexico haben die unmittelbaren Auswirkungen des Konsums von natürlichen Cannabisblüten oder „Buds“ (Knospen) auf die Symptome von Depressionen anhand von Daten untersucht, die von der Releaf App gesammelt wurden.
Die Daten zeigen, dass Cannabis (Marihuana) bereits wenige Augenblicke nach dem Konsum zu einer durchschnittlichen Symptomverbesserung von fast vier Punkten auf einer Skala von 0-10 führte.
In der kürzlich im Yale Journal of Biology and Medicine veröffentlichten Studie zeigen die Forscher, dass die überwiegende Mehrheit der Cannabis konsumierenden Patienten, über antidepressive Wirkungen berichten, auch wenn das Ausmaß der Wirkung und der Nebenwirkungen mit den grundlegenden Eigenschaften der Pflanze variieren.
Eines der interessanteren Ergebnisse dieser Studie, schreibt Forscher Jacob Miguel Vigil vom Fachbereich für Psychologie, ist, dass Cannabisblüten mit relativ hohen Gehalten an Tetrahydrocannabinol (THC) besonders deutlich mit einer sofortigen Verringerung der Intensität der Depressionssymptome in Verbindung gebracht werden konnten.
Im Rahmen der Studie wurden 1.819 Personen mit 5.876 Cannabis-Selbstverabreichungen unter Verwendung der Releaf App aufgezeichnet – einer Softwareanwendung, die den Konsumenten bei der Kontrolle des Cannabiskonsums helfen soll, indem sie es ihnen ermöglicht, Veränderungen der Symptomintensität und der erlebten Nebenwirkungen in Echtzeit aufzuzeichnen.
Zusätzlich zu dem allgemeinen Befund der Wirksamkeit von Cannabis mit hohen THC-Werten fanden die Forscher heraus, dass bis zu 20 % des Cannabiskonsums mit einigen negativen Nebenwirkungen verbunden waren, die mit einer schlechten Stimmung einhergingen, wie z. B. Motivationsverlust.
Jedoch war die Wahrscheinlichkeit für positive Nebenwirkungen – wie Glücksgefühle, Optimismus, das Gefühl innerer Ruhe und Entspannung – dreimal so hoch.
Diese Studie fokussierte sich auf die kurzfristige Linderung von Depressionssymptomen, was bedeutet, dass sie keine Klarheit über die langfristige Beziehung zwischen Cannabiskonsum und Depression gibt.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Yale J Biol Med. 2020;93(2):251-264. Published 2020 Jun 29. www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7309674/.