Medizinisches Cannabis ist mit einer Blutdrucksenkung bei älteren Erwachsenen mit Bluthochdruck verbunden
08.02.2021 Eine im European Journal of Internal Medicine veröffentlichte Studie zeigt, dass medizinisches Cannabis den Blutdruck bei älteren Erwachsenen mit Bluthochdruck verringern könnte.
Die Patienten wurden mittels ambulanter 24-Stunden-Blutdruckmessung, EKG, Bluttests und Körpermessungen untersucht – sowohl vor als auch drei Monate nach Beginn der Cannabisbehandlung.
Senkung der systolischen und diastolischen 24-Stunden-Blutdruckwerte
In der Studie beobachteten die Forscher eine signifikante Senkung der systolischen und diastolischen 24-Stunden-Blutdruckwerte, wobei der niedrigste Punkt drei Stunden nach der Einnahme von Cannabis entweder oral über Ölextrakte oder durch Rauchen auftrat. Die Patienten zeigten sowohl tagsüber als auch nachts Blutdrucksenkungen, wobei die Veränderungen in der Nacht signifikanter waren.
Die Resultate
26 Patienten (Durchschnittsalter 70,42 ± 5,37 Jahren, 53,8 % weiblich) schlossen die Studie ab. Bei der 3-monatigen Nachbeobachtung waren die mittleren systolischen und diastolischen 24-Stunden-Blutdrücke um 5,0 mmHg bzw. 4,5 mmHg verringert (p<0,001 für beide).
Der Tiefpunkt für den Blutdruck und die Herzfrequenz wurde 3 Stunden nach der Verabreichung erreicht. Der Anteil der normalen Dipper veränderte sich von 27,3 % vor der Behandlung auf 45,5 % danach.
Bei den verschiedenen Stoffwechselparametern, die durch Bluttests, anthropometrische Messungen oder EKG-Untersuchungen ermittelt wurden, wurden keine signifikanten Veränderungen festgestellt.
Die Forscher um Dr. Ran Abuhasira von der Ben-Gurion University of the Negev nehmen an, dass die Linderung von Schmerzen – die Indikation für verschreibungspflichtiges Cannabis bei den meisten Patienten – auch zu einer Senkung des Blutdrucks beigetragen haben könnte.
© arznei-news.de – Quellenangabe: European Journal of Internal Medicine – DOI:https://doi.org/10.1016/j.ejim.2021.01.005.