- Behandlung von Schizophrenie: Cariprazin erreicht Phase III Ziel … zum Artikel
- FDA genehmigt Vraylar (Cariprazin) für Schizophrenie, bipolare Störung … zum Artikel
- Einsatz gegen Negativsymptome (Schizophrenie) … zum Artikel
- 19.05.2017 Reagila: EU-Zulassungsempfehlung für die Behandlung von Schizophrenie … zum Artikel
- 19.07.2017 Schizophrenie – Europäische Kommission lässt Gedeons Antipsychotikum zu … zum Artikel
- 18.11.2017 FDA-Genehmigung für Erhaltungstherapie bei schizophrenen Patienten … zum Artikel
- Weitere Infos, News zum Medikament Cariprazin (Reagila)
Behandlung von Schizophrenie: Cariprazin erreicht Phase III Ziel
22.01.2015 Gedeon Richter und Actavis haben positive Ergebnisse aus einer Phase-III-Studie veröffentlicht. Das zuvor von der FDA zurückgewiesene Cariprazin soll u.a. bei der Rückfallprävention bei Schizophrenie eingesetzt werden.
Rückfallrisiko
Die Studie mit 101 Patienten erreichte ihren primären Endpunkt, und zeigte damit, dass die Behandlung mit Cariprazin das Rückfallrisiko um 55% verringerte im Vergleich zur Placebobehandlung.
Cariprazin ist ein starker Dopamin D3 / D2-Rezeptor partieller Agonist (atypisches Neuroleptikum) in der Entwicklung zur Behandlung von Patienten mit Schizophrenie und für Erwachsene mit manischen oder gemischten Episoden bei Bipolare Störung I.
Im Jahr 2013 wies die US Food and Drug Administration das Medikament zurück und forderte mehr Studiendaten, auch wenn die FDA zu der Zeit schon feststellte, dass es signifikant wirksam ist.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Gedeon Richter; Jan. 2015
Einsatz gegen Negativsymptome (Schizophrenie)
05.09.2015 Erstes Medikament gegen die Negativsymptome bei Schizophrenie
Ergebnisse einer klinischen Studie scheinen auf die erste wirkungsvolle medikamentöse Behandlung gegen die mit Schizophrenie verbundenen Negativsymptome – Rückzug, Affektverflachung (Emotionsmangel) und Apathie – zu weisen laut einer auf dem Kongress des European College of Neuropsychopharmacology vorgestellten Studie.
Hauptsymptome
Die Hauptsymptome von Schizophrenie fallen in 3 Kategorien:
- Positivsymptome wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen;
- Negativsymptome wie Antriebsmangel und sozialer Rückzug; und
- kognitive Symptome, wie Probleme mit der Aufmerksamkeit und dem Gedächtnis.
Negativsymptome
Die Negativsymptome – auch Minussymptome genannt – bleiben normalerweise bestehen und sind schwer behandelbar. Wirkungsvolle Medikamente (Antipsychotika) existieren für die Positivsymptome, aber die Minussymptome und die kognitiven Beeinträchtigungen reagieren nicht gut auf die verfügbaren Medikamente.
Nun zeigen die Ergebnisse einer neuen Phase III Studie, dass die Negativssymptome mit einem neuen Medikament in der Entwicklung – Cariprazin – behandelbar sind. Näheres zur Wirkweise.
Die Forscher von Gedeon Richter gaben 461 Männern und Frauen in einer randomisierten, Doppelblindstudie entweder Cariprazin oder Risperidon (Standardmedikament zur Behandlung von Schizophrenie). Die Patienten wurden für 26 Wochen behandelt, wobei 77,4% der eingeschriebenen Patienten bis zum Ende der Studie dabei blieben.
Positive Resultate
Die Ergebnisse wurden mit Hilfe einer speziellen Subskala der PANSS Scale (Positive und Negative Syndrome Scale) gemessen.
Nach 26 Wochen zeigte sich, dass die Teilnehmer der Cariprazin-Behandlungsgruppe eine statistisch bedeutende Verbesserung in der PANSS-NFS Skala im Vergleich zu Risperidon erreichten.
Zusätzlich zur Wirkung auf die Negativsymptome der Schizophrenie zeigten Cariprazin-einnehmende Patienten auch deutlich bessere persönliche und soziale Fähigkeiten, als jene, die Risperidon einnahmen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: European College of Neuropsychopharmacology; Sept. 2015
Reagila: EU-Zulassungsempfehlung für die Behandlung von Schizophrenie
19.05.2017 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Reagila (aktive Substanz ist Cariprazin) der Firma Gedeon Richter als 1,5 mg, 3 mg, 4,5 mg und 6 mg Hartkapseln für die Behandlung von Schizophrenie.
Der Wirkstoff ist ein Antipsychotikum (ATC-Code: N05AX15). Das Medikament bindet primär an die Dopamin D3- und D2-Rezeptoren und Serotonin-5-HT1A-Rezeptoren.
Das Medikament kann psychotische Symptome lindern laut EMA. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Akathisie und Parkinsonismus (weitere Nebenwirkungen).
Reagila soll für die Behandlung von Schizophrenie bei erwachsenen Patienten zugelassen werden.
© arznei-news.de – Quellenangabe: EMA; Mai 2017
Schizophrenie – Europäische Kommission lässt Gedeons Antipsychotikum zu
19.07.2017 Die europäischen Regulierungsbehörden haben das neuartige Antipsychotikum Reagila (Wirkstoffname Cariprazin) von Gedeon Richter als neue Behandlungsoption für Patienten mit Schizophrenie genehmigt.
In klinischen Studien konnte der partielle Dopamin D3 / D2 Rezeptor Agonist deutlich die Symptome der Erkrankung verringern und auch das Risiko für einen Rückfall um 55 Prozent gegenüber Placebo reduzieren.
Das Medikament wurde von der US Food and Drug Administration im Jahr 2015 unter dem Markennamen Vraylar für die Behandlung von Schizophrenie und bipolarer Manie genehmigt.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Europäische Kommission; Juli 2017
FDA-Genehmigung für Erhaltungstherapie bei schizophrenen Patienten
18.11.2017 Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat den ergänzenden Zulassungsantrag (sNDA) für Vraylar (Cariprazin; Handelsname in der EU ist Reagila) zur Erhaltungstherapie bei Erwachsenen mit Schizophrenie genehmigt, verkündete Allergan.
Vraylar ist in den USA auch bei Erwachsenen für die akute Behandlung von Schizophrenie und von manischen oder gemischten Episoden der bipolaren Störung I zugelassen.
Erhaltungstherapie
Ohne Erhaltungsbehandlung werden 60 – 70 Prozent der Schizophrenie-Patienten innerhalb eines Jahres rückfällig.
Sobald ein Schizophrenie-Patient die stabile oder Erhaltungsphase der Behandlung erreicht hat, ist es für den Arzt wichtig, einen langfristigen Behandlungsplan zu entwickeln, um das Rezidivrisiko zu minimieren, den Patienten zu überwachen und die Schwere der Nebenwirkungen zu reduzieren, sowie die Restsymptome soweit wie möglich anzugehen.
Wirksamkeit in Erhaltungstherapie
Die Wirksamkeit von Vraylar in der Erhaltungstherapie von Schizophrenie wurde in einer bis zu 72-wöchigen multinationalen doppelblinden Placebo-kontrollierten randomisierten Absetzungsstudie zur Prävention von Rückfällen bei erwachsenen Patienten mit Schizophrenie belegt.
Die Studie umfasste eine 20-wöchige Open-Label-Phase, in der Patienten mit Schizophrenie mit Cariprazin 3,6 oder 9 mg pro Tag behandelt wurden. Patienten, die während des Open-Label-Zeitraums ansprachen und die Stabilisierungskriterien erfüllten, wurden dann randomisiert, und setzten entweder ihre Vraylar-Dosis (3,6 oder 9 mg pro Tag) fort oder wurden bis zu 72 Wochen lang oder bis zum Auftreten eines Rückfalls auf Placebo umgestellt.
Der primäre Endpunkt war die Zeit bis zum Rückfall während der randomisierten doppelblinden Phase, schreibt Allergan.
Rückfälle
Die Studie zeigte, dass Vraylar die Zeit bis zum Rückfall im Vergleich zu Placebo signifikant verzögerte (P=0,0010). Bei fast doppelt so vielen Placebo-behandelten Patienten (49,5%, n=49/99) trat ein Rückfall im Vergleich zu Cariprazin-behandelten Patienten (29,7%, n=30/101) auf.
Die Sicherheitsergebnisse stimmten mit dem bisher für Reagila beobachteten Profil überein.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Allergan; Nov. 2017