CLL/SLL: Ibrutinib + Venetoclax vs. Chlorambucil + Obinutuzumab

GLOW: Ibrutinib plus Venetoclax Kombination zeigt überlegenes progressionsfreies Überleben im Vergleich zu Chlorambucil plus Obinutuzumab bei der Erstlinienbehandlung von chronischer lymphatischer Leukämie oder kleinzelligem lymphozytischen Lymphom

12.06.2021 AbbVie hat neue Daten aus der Phase-3-Studie GLOW bekanntgegeben, in der die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination von IMBRUVICA® (Ibrutinib) plus VENCLEXTA®/VENCLYXTO® (Venetoclax) (I+V) mit Chlorambucil plus Obinutuzumab (C+O) in der Erstlinienbehandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) oder kleinem lymphatischen Lymphom (SLL) verglichen wurde, die eine aktive, behandlungsbedürftige Erkrankung gemäß den Kriterien des International Workshop on CLL (iwCLL) hatten.

Progressionsfreies Überleben

Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt des überlegenen progressionsfreien Überlebens (PFS), wie von einem unabhängigen Prüfungskomitee (IRC) bewertet, mit einem HR 0,216 (95% CI, 0,131-0,357; p < 0,0001), was eine Verringerung des Risikos des Fortschreitens der Erkrankung oder des Todes für I+V um etwa 78% im Vergleich zu C+O zeigt.

Ibrutinib plus Venetoclax ist die erste rein orale, einmal täglich zu verabreichende, chemotherapiefreie, zeitlich befristete Behandlung. Die Ergebnisse der Studie werden auf dem virtuellen Kongress der European Hematology Association (EHA) 2021 (Abstract #LB1902) vorgestellt.

Der PFS-Nutzen von Ibrutinib plus Venetoclax war in allen vorspezifizierten Untergruppen gleich, einschließlich Patienten ab 65 Jahren und Patienten mit Komorbiditäten (CIRS >6).

Das mediane PFS für Chlorambucil plus Obinutuzumab betrug 21 Monate, während das mediane PFS für I+V zum Zeitpunkt der Analyse noch nicht erreicht war.

Sekundäre Endpunkte

Zu den sekundären Endpunkten gehörten die Raten der nicht nachweisbaren minimalen Resterkrankung (uMRD), die komplette Ansprechrate (CR) und die Gesamtansprechrate (ORR). Die mittels Next Generation Sequencing ermittelte Rate an uMRD im Knochenmark war bei den mit I+V behandelten Patienten signifikant höher als bei den mit C+O behandelten (p<0,0001).

Drei Monate nach Abschluss der Behandlung wurde uMRD bei 51,9 % bzw. 17,1 % ermittelt. Peripheres Blut (PB) uMRD bestand 12 Monate nach Behandlungsende bei 49% unter I+V und 12% unter C+O.

Die CR-Rate war ebenfalls signifikant höher unter I+V vs. C+O (38,7% vs. 11,4%) (p < 0,0001).

Die ORR war nicht signifikant unterschiedlich zwischen den mit I+V und C+O behandelten Gruppen.

Die Zeit bis zur Folgetherapie war länger bei I+V (HR 0,143, 95% CI 0,05-0,41).

Sicherheit

Das Sicherheitsprofil von Ibrutinib plus Venetoclax war im Allgemeinen vergleichbar mit dem Sicherheitsprofil der Einzelwirkstoffe und die Verträglichkeitsprofile waren vergleichbar mit der CLL-Behandlung in der eingeschlossenen Patientengruppe.

Die häufigsten unerwünschten Ereignisse (AE) vom Grad ≥3 waren Neutropenie (34,9 %), Infektionen (17 %) und Diarrhö (10,4 %) für I+V; Neutropenie (49,5 %), Infektionen (11,4 %) und Thrombozytopenie (20 %) für C+O.

Zum Zeitpunkt der Analyse war das Gesamtüberleben noch nicht bekannt; es gab elf Todesfälle im I+V-Behandlungsarm mit fester Behandlungsdauer und zwölf im C+O-Arm. Todesfälle während der Behandlung traten bei sieben Patienten unter I+V und zwei Patienten unter C+O auf.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AbbVie

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