Phase-III-Behandlungsstudie TACKLE: Ergebnisse belegen Nutzen von Evusheld bei ambulanter Behandlung von leichter bis mittelschwerer COVID-19-Erkrankung
08.06.2022 Detaillierte Ergebnisse der ambulanten Phase-III-Studie TACKLE zeigen, dass Evusheld (Wirkstoffe sind Tixagevimab und Cilgavimab, ehemals AZD7442) von AstraZeneca im Vergleich zu Placebo einen klinisch und statistisch signifikanten Schutz vor dem Fortschreiten der Erkrankung zu schwerem COVID-19 oder Tod aus jedweder Ursache bietet, wobei die Behandlung mit Evusheld zu einem früheren Zeitpunkt im Krankheitsverlauf zu günstigeren Ergebnissen führt.
Die Daten wurden in The Lancet Respiratory Medicine veröffentlicht.
TACKLE wurde an nicht-hospitalisierten Erwachsenen mit leichter bis mittelschwerer COVID-19-Symptomatik durchgeführt, die seit sieben Tagen oder weniger symptomatisch waren. Bei 90 % der Studienteilnehmer bestand aufgrund von Komorbiditäten oder des Alters ein hohes Risiko, dass sich eine schwere COVID-19-Erkrankung entwickelt.
Wirksamkeit
In der TACKLE-Studie verringerte eine einmalige intramuskuläre (IM) Dosis von 600 mg Evusheld das relative Risiko eines Fortschreitens zu schwerem COVID-19 oder Tod (aus jeglicher Ursache) bis zum 29. Tag signifikant um 50 % (95 % Konfidenzintervall [CI] 15, 71; p=0,010) im Vergleich zu Placebo bei nicht-hospitalisierten Patienten mit leichtem bis mittelschwerem COVID-19, die sieben Tage oder weniger symptomatisch waren, dem primären Endpunkt der Studie.
In vorab spezifizierten Analysen von Teilnehmern, die innerhalb von drei Tagen nach Auftreten der Symptome behandelt wurden, verringerte Evusheld das Risiko, an schwerer COVID-19 zu erkranken oder zu sterben (unabhängig von der Ursache), im Vergleich zu Placebo um 88 % (95 % CI 9, 98), und die Risikoreduzierung betrug 67 % (95 % CI 31, 84), wenn die Teilnehmer Evusheld innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der Symptome erhielten.
Evusheld verringerte auch das Risiko eines Atemstillstands (ein sekundärer Endpunkt) um 72 % (95 % KI 0,3, 92; nominal p=0-036), wobei drei Evusheld-Teilnehmer (0,7 %) gegenüber 11 Placebo-Teilnehmern (3 %) Maßnahmen wie mechanische Beatmung oder extrakorporale Membranoxygenierung benötigten.
Sicherheit, Nebenwirkungen
Evusheld wurde in der Studie im Allgemeinen gut vertragen. Unerwünschte Ereignisse (UE) traten in der Placebogruppe häufiger auf als in der Evusheld-Gruppe (36 % bzw. 29 %). Das häufigste UE war COVID-19-Pneumonie, die bei 49 Teilnehmern (11 %) in der Placebogruppe und 26 Teilnehmern (6 %) in der Evusheld-Gruppe auftrat.
Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen traten bei 12 % der Teilnehmer in der Placebogruppe und 7 % in der Evusheld-Gruppe auf. In der Placebogruppe wurden sechs Todesfälle durch COVID-19 gemeldet, in der Evusheld-Gruppe drei.
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