COVID: Wirksamkeit von Bamlanivimab abhängig vom Antikörperstatus

Ansprechen auf Bamlanivimab bei hospitalisierten Patienten mit COVID-19 je nach Antikörper- und Antigenspiegeln im Ausgangszustand

COVID: Wirksamkeit von Bamlanivimab  abhängig vom Antikörperstatus

26.12.2021 Bei Patienten, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, variiert die Wirksamkeit und Sicherheit des neutralisierenden monoklonalen Antikörpers Bamlanivimab gegen das schwere akute respiratorische Syndrom Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) je nachdem, ob endogene neutralisierende Antikörper (nAbs) vorhanden sind.

Die Studie

Dr. Jens D. Lundgren von der Universität Kopenhagen in Dänemark und Kollegen rekrutierten 314 hospitalisierte Patienten mit COVID-19 ohne Organversagen und teilten sie nach dem Zufallsprinzip entweder Bamlanivimab oder Placebo zu (163 bzw. 151). Bei Studienbeginn wiesen 50 Prozent der Patienten nachweislich Anti-Spike-nAbs auf; 50 Prozent hatten SARS-CoV-2-Nukleokapsid-Plasmaantigenwerte ≥1.000 ng/L. Diese Studie wurde wegen Unbrauchbarkeit vorzeitig abgebrochen, und die Ergebnisse einer a priori definierten Untergruppenanalyse werden hier berichtet.

Die Ergebnisse

Die Forscher stellten fest, dass die mediane Zeit bis zur nachhaltigen Genesung 19 Tage betrug und in der Bamlanivimab- und der Placebogruppe ähnlich war (Subhazard Ratio [sHR], 0,99; 95 Prozent Konfidenzintervall [CI], 0,79 bis 1,22; sHR >1 begünstigt Bamlanivimab).

Bei Teilnehmern, die bei Studienbeginn keine nAbs aufwiesen, betrug das sHR 1,24 (95 Prozent KI, 0,90 bis 1,70), während das sHR bei denjenigen mit nAbs 0,74 betrug (95 Prozent KI, 0,54 bis 1,00; nominaler P für Interaktion; 0,018).

Bei Patienten, deren Plasma-Antigen- oder nasale virale RNA-Werte bei Studienbeginn über dem Median lagen, war die sHR größer als 1; die sHR war am höchsten bei denjenigen ohne Antikörper und mit erhöhten Antigen- (sHR: 1,48 [95 Prozent CI, 0,99 bis 2,23]) oder viralen RNA-Werten (sHR: 1,89 [95 Prozent CI, 1,23 bis 2,91]).

Für das zusammengesetzte Sicherheitsergebnis variierten die Hazard Ratios (<1 zugunsten von Bamlanivimab) auch je nach Serostatus bei Studienbeginn (0,67 [95 Prozent KI, 0,37 bis 1,20] und 1,79 [95 Prozent KI, 0,92 bis 3,48] für diejenigen ohne bzw. mit nAbs).

Nutzen und Risiken der Behandlung mit Bamlanivimab im Vergleich zu Placebo unterschieden sich je nach Vorhandensein von nAbs bei Studienbeginn, mit möglichem Nutzen bei Patienten, die seronegativ waren und hohe Werte an Plasmaantigen oder nasaler viraler RNA aufwiesen, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Ann Intern Med. [Epub ahead of print 21 December 2021]. doi:10.7326/M21-3507

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