Alzheimer-Krankheit: Crenezumab verlangsamte oder verhinderte den kognitiven Abbau bei Menschen mit einer bestimmten genetischen Mutation nicht
16.06.2022 Roche hat zusammen mit dem Banner Alzheimer’s Institute die Ergebnisse der Alzheimer’s Prevention Initiative (API) Autosomal Dominant Alzheimer’s Disease (ADAD) Colombia Trial bekanntgegeben.
Die Studie untersuchte das Potenzial von Crenezumab zur Verlangsamung oder Verhinderung der Alzheimer-Krankheit bei kognitiv nicht beeinträchtigten Menschen mit einer bestimmten genetischen Mutation, die eine früh einsetzende Alzheimer-Krankheit verursacht.
Die Studie zeigte keinen statistisch signifikanten klinischen Nutzen bei einem der beiden co-primären Endpunkte, die die Veränderungsrate der kognitiven Fähigkeiten oder der episodischen Gedächtnisfunktion bewerten, gemessen mit dem API ADAD Composite Cognitive Score bzw. dem Free and Cued Selective Reminding Test (FCSRT) Cueing Index.
Bei den co-primären und mehreren sekundären und explorativen Endpunkten wurden geringe numerische Unterschiede zugunsten von Crenezumab festgestellt, die jedoch statistisch nicht signifikant waren. Während der Studie wurden keine neuen Sicherheitsprobleme unter Crenezumab festgestellt. Weitere Analysen der Daten sind im Gange. Die ersten Daten werden auf der Alzheimer’s Association International Conference (AAIC) am 2. August 2022 vorgestellt.
Presenilin 1 E280A Mutation
An der Studie nahmen 252 Personen bestehend aus Mitgliedern der weltweit größten Großfamilie mit autosomal-dominanter Alzheimer-Krankheit (ADAD) in Kolumbien teil. 94 % der Teilnehmer schlossen die Studie ab. Zwei Drittel der Teilnehmer trugen die Presenilin 1 E280A Mutation, die typischerweise im Alter von 44 Jahren zu kognitiven Beeinträchtigungen durch die Alzheimer-Krankheit führt.
Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip für die Behandlung mit Crenezumab, einem von AC Immune SA entwickelten Prüfpräparat, oder einem Placebo über fünf bis acht Jahre eingeteilt. Während der Studie wurde die Dosis von Crenezumab erhöht, da sich das Wissen über mögliche Behandlungsansätze für die Alzheimer-Krankheit weiterentwickelte.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche