Diabetes: Antidiabetika können Demenzrisiko verringern

Metformin und andere Diabetesmedikamente können Demenz- bzw. Alzheimerrisiko bei Patienten mit Typ-2-Diabetes verringern

Diabetes: Antidiabetika können Demenzrisiko verringern

12.07.2024 Forscher, die die potenziellen kognitiven Auswirkungen von Antidiabetika in den Aufzeichnungen von mehr als 1,5 Millionen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM) analysierten, fanden heraus, dass das Risiko für Demenz und Alzheimer Krankheit (AD) bei Patienten, die mit Metformin und Natrium-Glukose-Co-Transporter-2-Inhibitoren (SGLT-2i) behandelt wurden, im Vergleich zu anderen Antidiabetika deutlich geringer war. Die Ergebnisse wurden im American Journal of Preventive Medicine veröffentlicht.

Die Wissenschaftler durchsuchten das Cochrane Central Register of Controlled Trials, Embase, MEDLINE (PubMed) und Scopus von Beginn bis März 2024 auf Beobachtungsstudien, die das Auftreten von Demenz und Alzheimer bei Patienten nach Beginn der Einnahme von Antidiabetika erforschten. Insgesamt wurden 1.565.245 Patienten aus 16 Studien berücksichtigt. Sie führten eine Bayes’sche Netzwerk-Metaanalyse durch, um das Demenz- und Alzheimer-Risiko im Zusammenhang mit Antidiabetika zu ermitteln, und fassten die Daten zusammen, um das Demenz- und Alzheimer-Risiko in Verbindung mit sechs Antidiabetika-Klassen zu vergleichen: DPP4-Hemmer, Metformin, SGLT-2-Hemmer, Sulfonylharnstoffe, Alpha-Glucosidase-Hemmer und Thiazolidindione.

Frühere Studien hatten auf ein erhöhtes Demenzrisiko bei der Einnahme von Antidiabetika hingewiesen, insbesondere bei Wirkstoffen mit hohem Hypoglykämierisiko, wie Sulfonylharnstoffen und Alpha-Glukosidasehemmern. Die Erkenntnisse über das Demenzrisiko im Zusammenhang mit SGLT-2-Hemmern waren vor dieser Studie begrenzt.

Das geringste Risiko für Demenz und Alzheimer wurde in dieser neuen Studie bei Patienten festgestellt, die Metformin einnahmen. Darüber hinaus wurden SGLT-2-Hemmer, zu denen Farxiga® und Jardiance® gehören, mit einem geringeren Demenz- und Alzheimer-Risiko sowie mit einem Nutzen für die kardiovaskuläre Gesundheit in Verbindung gebracht.

Das mit SGLT-2-Hemmern verbundene Demenzrisiko war bei Patienten unter 75 Jahren ähnlich hoch wie bei anderen Antidiabetika. Bei Patienten im Alter von 75 Jahren oder älter war das Demenzrisiko bei Dipeptidylpeptidase-IV-Hemmern (DPP4), Metformin, Sulfonylharnstoffen und Thiazolidindionen (TZD) jedoch deutlich höher als bei SGLT-2-Hemmern. Das Demenzrisiko war bei Frauen unter SGLT-2-Hemmern im Vergleich zu Sulfonylharnstoffen ebenfalls deutlich geringer.

Die Forscher weisen darauf hin, dass das Demenz- und Alzheimer-Risiko bei Antidiabetika der zweiten oder dritten Linie, einschließlich GLP-1-Agonisten und Insulin, in dieser Studie nicht untersucht wurde.

© arznei-news.de – Quellenangabe: American Journal of Preventive Medicine DOI 10.1016/j.amepre.2024.04.014

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