Direkte orale Antikoagulanzien reduzieren im Vergleich zu Dalteparin wiederkehrende venöse Thrombembolien um 41 Prozent, ohne signifikante Zunahme schwerer Blutungen

18.02.2022 Bei Erwachsenen mit Krebs-assoziierter Thrombose (CAT) reduzieren direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) im Vergleich zu Dalteparin rezidivierende venöse Thromboembolien (VTE) signifikant, ohne größere Blutungen zu verursachen. Dies geht aus einer in Mayo Clinic Proceedings veröffentlichten Studie hervor.
Die Studie
Dr. Irbaz Bin Riaz von der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, und Kollegen führten eine interaktive systematische Überprüfung durch, um Nutzen und Risiken der verschiedenen Behandlungsoptionen für Erwachsene mit Krebs-assoziierter Thrombose zu untersuchen.
Die Analyse umfasste randomisierte kontrollierte Studien, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit von DOAK im Vergleich zu niedermolekularem Heparin bei Krebs-assoziierter Thrombose untersucht wurde. Vier Studien mit 2.894 Teilnehmern sind derzeit in die laufende, interaktive systematische Überprüfung einbezogen; die Ergebnisse werden aktualisiert, sobald neue Informationen verfügbar sind.
Auftreten venöser Thrombembolien
Die Forscher fanden heraus, dass DOAK im Vergleich zu Dalteparin das Auftreten von wiederkehrenden VTE-Ereignissen signifikant verringerten (Odds Ratio [OR]: 0,59), wobei keine signifikante Zunahme schwerer Blutungen zu verzeichnen war.
In Vergleichen mit gemischten Behandlungen reduzierten Apixaban und Rivaroxaban im Vergleich zu Dalteparin signifikant wiederkehrende VTE-Ereignisse (OR: 0,41 bzw. 0,58).
Blutungen
Eine signifikante Zunahme schwerer Blutungen wurde unter Edoxaban im Vergleich zu Dalteparin beobachtet (OR: 1,73).
Im Vergleich zu Dalteparin und anderen DOAK führte Rivaroxaban zu einer signifikanten Zunahme klinisch relevanter nicht-schwerer Blutungen. Zwischen den DOAK wurden keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf VTE-Rezidive und schwere Blutungen festgestellt.
DOAK sollten als Standardtherapie für die Behandlung von Krebs-assoziierter Thrombose angesehen werden, wobei bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko Vorsicht geboten ist, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Mayo Clinic Proceedings – DOI:https://doi.org/10.1016/j.mayocp.2020.10.041
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