Alle Blutverdünner erhöhen das Risiko von Blutungen. Häufige Begleiterscheinungen sind deshalb auch leichte Blutergüsse, gelegentliches Nasenbluten oder starke Menstruationsblutungen. Weitere Nebenwirkungen sind unter den einzelnen Wirkstoffen über die DOAK-Liste zu ersehen.
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DOAK stehen in Verbindung mit einem höheren Blutungsrisiko bei Patienten mit Nierenerkrankungen
13.07.2018 Bestimmte Blutverdünner, die zur Behandlung von Vorhofflimmern zugelassen sind, können Patienten mit chronischer Nierenerkrankung einem erhöhten Risiko für Blutungen aussetzen laut den Ergebnissen einer im Clinical Journal of the American Society of Nephrology veröffentlichten Studie.
Patienten mit Nierenerkrankungen
Direkte orale Antikoagulantien, die zur Behandlung von Vorhofflimmern eingesetzt werden, werden von den Nieren in unterschiedlichem Maße abgebaut und bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung langsamer ausgeschieden. Dies kann dazu führen, dass es bei diesen Patienten als Nebenwirkung zu einer Medikamentenakkumulation und einem erhöhten Risiko für Blutungen kommt.
Obwohl alle randomisierten klinischen Studien mit direkten oralen Antikoagulantien Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung ausgeschlossen haben, wurden diese Medikamente von der US Food and Drug Administration für den Einsatz bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenerkrankung zugelassen.
Da etwa ein Viertel der Patienten mit Vorhofflimmern chronische Nierenerkrankungen (CKD) haben, sind Wirksamkeit und Sicherheit bzw. Nebenwirkungen von direkten oralen Antikoagulantien bei Patienten mit Vorhofflimmern im gesamten Spektrum der Nierenfunktion von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit, schreiben die Autoren.
Studie: Vergleich mit Warfarin
Dr. Jung-Im Shin von der Johns Hopkins Universität und ihre Kollegen untersuchten die Daten aus den elektronischen Gesundheitsakten von 3.206 Patienten mit Vorhofflimmern, die direkte orale Antikoagulantien verwendeten und ähnliche 3.206 Patienten mit Vorhofflimmern, die das herkömmliche Antikoagulans Warfarin verwendeten.
Es gab 1.181 Blutungen und 466 ischämische Schlaganfälle über 7.391 Personenjahre. (Ein Personenjahr ist die Anzahl der Nachbeobachtungsjahre multipliziert mit der Anzahl der Personen in der Studie).
Patienten ohne CKD
Bei Patienten ohne CKD waren das Risiko für Blutungen und die Vorteile der Prävention eines ischämischen Schlaganfalls zwischen direktem oralen Antikoagulans und Warfarin ähnlich.
Patienten mit CKD
Auf der anderen Seite hatten Patienten mit CKD, die direkte orale Antikoagulantien einnahmen, ein um 23% höheres Blutungsrisiko im Vergleich zu denen unter Warfarin, aber ähnliche Nutzen bei der Prävention eines ischämischen Schlaganfalls.
Trotz spärlicher Hinweise auf Nebenwirkungen und Wirksamkeit von direkten oralen Antikoagulantien bei CKD zeigen die Belege, dass die Verschreibung von direkten oralen Antikoagulantien in der CKD-Population im Laufe der Zeit erheblich zugenommen hat. Die Forscher stellten auch fest, dass direkte orale Antikoagulatien mit einem höheren Blutungsrisiko verbunden waren als der Einsatz von Warfarin bei Patienten mit chronischen Nierenkrankheiten, sagte Dr. Shin.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Clinical Journal of the American Society of Nephrology (2018). DOI: 10.2215/CJN.13811217