Durvalumab (Imfinzi) bei Kopf-Hals-Tumoren

News zu Durvalumab bei Kopf-Hals-Tumoren

Phase-II-Studie zeigt Aktivität bei rezidivierendem / metastasierendem Kopf-Hals-Krebs

14.02.2018 Die Analyse der Phase-II-Studie CONDOR zeigt, dass der Immun-Checkpoint-Inhibitor Durvalumab (Handelsname Imfinzi) bei stark vorbehandelten Patienten mit rezidivierendem oder metastasierendem Kopf- und Halskrebs verträglich ist und das Potenzial hat, das Wachstum von Tumoren mit geringer oder negativer Expression des PD-L1-Proteins zu verlangsamen.

Die zuvor berichtete Phase-II-Studie HAWK demonstrierte die Sicherheit und Wirksamkeit von Imfinzi-Monotherapie bei Kopf- und Halstumoren, die ein hohes Maß an PD-L1 exprimieren, und CONDOR (NCT02319044) ist die erste Studie, die ähnliche Ergebnisse für die Durvalumab-Monotherapie bei Patienten mit niedrigem oder negativem PD-L1 zeigt. Die Studie wurde auf dem Multidisziplinären Kopf- und Halskrebs-Symposium 2018 in Scottsdale, Arizona vorgestellt.

CONDOR (NCT02319044)

Die Ergebnisse basieren auf 267 Patienten mit metastasierendem (64% der Patienten) oder rezidivierendem (36%) Krebs der Mundhöhle, des Oropharynx, des Hypopharynx oder des Kehlkopfes, die nicht auf eine vorherige platinbasierte Chemotherapie angesprochen hatten und die eine niedrige oder negative Expression des PD-L1-Proteins aufwiesen.

Die Patienten wurden stratifiziert über HPV und Raucherstatus und randomisiert auf einen von drei Behandlungsarmen:

  • Durvalumab allein (10 mg/kg, IV Q2W) (67 Patienten);
  • Tremelimumab allein (10 mg/kg IV Q4W ×7 dann Q12W ×2) (67 Patienten); oder
  • Durvalumab plus Tremelimumab ([20 mg/kg D Q4W + 1 mg/kg T Q4W] ×4 dann 10 mg/kg D Q2W) (133 Patienten).

Die mediane Nachbeobachtung betrug 5,8 Monate. Das Ansprechen wurde mit Response Evaluation Criteria In Solid Tumors (RECIST) Version 1.1 gemessen.

Sicherheit

Die Sicherheitsprofile von Imfinzi allein und in Kombination mit Tremelimumab stimmten mit denen für ähnliche Immuntherapeutika überein. Die behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse aller Grade waren am höchsten bei Durvalumab allein (63,1% der Patienten), gefolgt von Durvalumab+Tremelimumab (57,9%) und Tremelimumab allein (55,4%); die Raten für Vorfälle der Grade 3 und 4 waren dagegen am höchsten bei Tremelimumab (16,9%), gefolgt von Durvalumab+Tremmelimumab (15,8%) und Durvalumab (12,3%).

Zwölf der 267 Patienten brachen die Therapie aufgrund eines behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisses ab, darunter sieben Patienten im Kombinationsarm und fünf im Monotherapiearm von Tremelimumab. Ein Todesfall in der Kombinationstherapiegruppe war mit der Behandlung verbunden.

Ansprechen

Imfinzi zeigte eine ermutigende Anti-Tumor-Aktivität sowohl allein als auch in Kombination mit Tremelimumab.

17 Patienten erreichten partielles Ansprechen auf die Behandlung, und zwar bei einer Gesamtansprechrate (ORR) von

  • 9,2 Prozent für Durvalumab allein,
  • 7,8 Prozent für Durvalumab+Tremelimumab und
  • 1,6 Prozent für Tremelimumab allein.

Zehn der 17 Teilresponder sprachen bis zum 31. März 2017 noch an. Die ORR-Rate für die Imfinzi-Monotherapie war konsistent mit anderen PD-1/PD-L1-Inhibitoren in diesem Setting.

Das mediane Gesamtüberleben betrug

  • 7,6 Monate für Durvalumab+Tremelimumab,
  • 6,0 Monate für Durvalumab und
  • 5,5 Monate für Tremelimumab.

Es gab keinen Unterschied bei der klinischen Aktivität zwischen Durvalumab allein und Durvalumab in Kombination mit Tremelimumab.
© arznei-news.de – Quelle: American Society for Radiation Oncology; Feb. 2018

Update zur Phase-III-Studie EAGLE in Kombination mit Tremelimumab bei fortgeschrittenem Kopf- und Halskrebs

07.12.2018 AstraZeneca und MedImmune berichten über die Ergebnisse zum Gesamtüberleben (OS) in der Phase-III-Studie EAGLE.

Die Studie ist eine randomisierte, open-label, multizentrische Studie, in der Imfinzi (Durvalumab) Monotherapie oder in Kombination mit Tremelimumab, einem Anti-CTLA4-Antikörper, im Vergleich zur Standard-Chemotherapie (SoC) bei Patienten mit rezidivierendem oder metastasierendem Kopf- und Hals-Plattenepithelkarzinom (head and neck squamous cell carcinoma – HNSCC) untersucht wird.

Es wurden Patienten behandelt, deren Krebs nach einer platinbasierten Chemotherapie fortgeschritten war, unabhängig von ihrem Tumorstatus PD-L1.

Die Monotherapie mit Imfinzi und die Kombination mit Tremelimumab erreichten nicht die primären Endpunkte der Verbesserung des OS im Vergleich zur SoC-Chemotherapie bei diesen schwer zu behandelnden Patienten. Die Sicherheits- und Verträglichkeitsprofile für Durvalumab und die Kombination mit Tremelimumab entsprachen den bisherigen Erfahrungen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: AstraZeneca