Endokrine Orbitopathie: Nutzen von Teprotumumab

Tepezza (Teprotumumab) erreicht Rückgang der Proptosis des Augapfels (Exophthalmus) auch bei leichteren Erkrankungen

Endokrine Orbitopathie: Nutzen von Teprotumumab

17.11.2021 Im vergangenen Jahr erteilte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung für Tepezza (Teprotumumab) zur Behandlung der Schilddrüsen-Augenerkrankung ‚Endokrine Orbitopathie‘, auch ‚Basedow’sche Augenerkrankung‘ genannt. Bei dieser Erkrankung sind Muskeln und Fettgewebe hinter dem Auge entzündet, wodurch die Augen herausgedrückt werden können.

Das Besondere an dem neuen Medikament ist, dass es einigen Menschen eine Operation ersparen kann, da es sich um das erste und einzige verschreibungspflichtige Medikament zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen des Auges handelt. Eine neue auf der AAO 2021, der 125. Jahrestagung der American Academy of Ophthalmology, vorgestellte Studie zeigt, dass selbst bei Patienten mit leichten Entzündungen die Vorwölbung des Auges zurückgehen kann.

Endokrine Orbitopathie

Die Augenerkrankung Endokrine Orbitopathie ist eine Störung des Immunsystems, die bei etwa 19 von 100.000 Menschen pro Jahr auftritt. Sie kann eine Reihe von Symptomen verursachen, die von leicht bis schwerwiegend reichen, darunter Rötung des Augenweißes, Reizung, Schmerzen und Druck im Auge, trockene oder tränende Augen, Lichtempfindlichkeit, hervortretende Augen, Augenfehlstellungen und Doppeltsehen. In seltenen Fällen kann sie auch zum Verlust des Sehvermögens führen.

Die Krankheit beginnt mit einer Entzündung, die die Symptome verursacht. Mit fortschreitender Krankheit geht die Entzündung zurück oder verschwindet, aber die Schmerzen, die vorgewölbten Augen und das Doppeltsehen können bestehen bleiben.

Die Forscher wollten herausfinden, ob Teprotumumab die Vorwölbung des Auges bei Patienten verringern kann, die einen geringeren Entzündungsgrad aufwiesen als die Patienten, die in den beiden entscheidenden randomisierten Studien untersucht wurden, auf deren Grundlage die FDA die Zulassung für Tepezza erteilte.

Proptosis des Augapfels (Exophthalmus)

Sie untersuchten 15 Patienten, die einen klinischen Aktivitätswert von 4 oder weniger aufwiesen. Nach sechsmonatiger Behandlung hatten 86,7 Prozent der Patienten auf die Behandlung angesprochen, wobei die Proptosis (Vorwölbung des Auges; Exophthalmus) um durchschnittlich 2,9 ± 1,7 mm zurückging. Von den Patienten mit einem klinischen Aktivitätswert von weniger als 3 sprachen 83,3 Prozent auf die Behandlung an, mit einer durchschnittlichen Verringerung der Proptose um 2,6 ± 1,4 mm.

Wir wissen aus den klinischen Studien der Phasen 2 und 3, dass Tepezza die Proptose bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen mit hoher Entzündungsaktivität wirksam reduziert, und wir freuen uns, dass wir eine vergleichbare Wirksamkeit bei Patienten mit geringer Entzündungsaktivität feststellen konnten, sagte Dr. Raymond Douglas, Studienleiter und Direktor des Orbital and Thyroid Eye Disease Program am Cedars-Sinai Medical Center.

Diese Analyse sei ermutigend für Ärzte, die Teprotumumab für Patienten mit einer geringen oder gar keiner Entzündungsaktivität aufweisen verschreiben möchten, aber dennoch mit anderen verheerenden Symptomen leben, die ihr tägliches Leben beeinträchtigen.

© arznei-news.de – Quellenangabe: The American Academy of Ophthalmology

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